Düsseldorf

Kampf um Jüdische Feiertage in NRW

Foto: picture alliance / dpa

Vor allem religiöse Juden, aber auch eher säkular eingestellte Vertreter der Minderheit nehmen zunehmend eine Ungerechtigkeit wahr: Ihre Feiertage wurden zumindest bisher bei wichtigen Terminen - darunter Abiturprüfungen - oder auch in der Arbeitswelt nicht berücksichtigt. Dies muss sich nach Ansicht Vieler ändern.

»Jüdische Arbeitnehmer und Studierende müssen im Alltag oft dafür kämpfen, dass ihre Religionspraxis respektiert wird«, fordert die Jüdische Gemeinde Düsseldorf, die nun in Kooperation mit dem Tikvah Institut, der Servicestelle SABRA und der Jüdischen Studierendenunion eine Podiumsdiskussion dazu organisiert.

Verfassung und Rechtsprechung »Sowohl die Gesetzgebung der Länder als auch die Rechtspraxis gewähren im Alltag nicht, was Verfassung und Rechtsprechung im Grundsatz längst geklärt haben«, heißt es in einer Mitteilung der Organisatoren.

Vor zwei Wochen, am 17. August, veröffentlichte das Tikvah Institut Vorschläge für eine Neuregelung des Feiertagsrechts im größten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Das Feiertagsgesetz müsse dahingehend präzisiert werden, dass auch der Schabbat dem jüdischen Feiertagsschutz unterliege, so die Organisation. Koschere Lebensmittelläden müssten sonntags öffnen dürfen, da sie am Schabbat geschlossen seien. Das Recht dürfe sich nicht mehr überwiegend nach dem christlichen Feiertagsverständnis richten, so das Institut.

Am Mittwoch, den 30. August 2023 um 18:30 Uhr wird das Thema »Religionsfreiheit für jüdische Feiertagspraxis in Nordrhein-Westfalen« im Leo-Baeck-Saal der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, in der Zietenstraße 50, diskutiert.

Grußwort und Debatte Nach einem Grußwort der Antisemitismusbeauftragten des Landes, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, sollen Vertreter der Gemeinde sowie die Landtagsabgeordneten Matthias Eggers (CDU), Sven Wolf (SPD), Verena Schäffer (Grüne) und Dirk Wedel (FDP), entsprechende Fragen erörtern und debattieren.

Bereits vor der Podiumsdiskussion in Düsseldorf tat sich etwas: Bei der Terminplanung für die Abiturprüfungen 2024 wollen die Bundesländer Pessach berücksichtigen. Die Englischklausuren werden daher nicht am 22. April stattfinden - dem Tag, an dem das Fest beginnt.

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