Film
Im Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung in der Maximilianstraße 53 läuft derzeit eine viel beachtete Retrospektive über den New Yorker Fotografen und Maler Saul Leiter (1923–2013). Ergänzend dazu zeigt das IKG-Kulturzentrum am Mittwoch, 17. Juli, 19 Uhr, im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz den Dokumentarfilm In no Great Hurry. 13 Lessons in Life With Saul Leiter von Tomas Leach aus dem Jahr 2012. Zur englischen Originalfassung gibt es eine deutschsprachige Einführung der Publizistin Henriette Schroeder. Die Co-Kuratorin Brigitte Woischnik erzählt von ihren Begegnungen mit dem Multitalent Leiter. Anmeldung für den Filmbesuch ist erbeten unter 089/ 202 40 04 91 oder per E-Mail unter karten@ikg-m.de. ikg
Nachspiel
Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage am Jakobsplatz stellte die Schriftstellerin Dorit Rabinyan im September 2016 ihren dritten Roman Wir sehen uns am Meer vor. Seit seinem Erscheinen 2014 in Israel sorgte er – wegen der Thematik einer israelisch-palästinensischen Liebesbeziehung – für Kontroversen. Nun lädt das Zentrum für Israel-Studien gemeinsam mit der Literaturhandlung Dorit Rabinyan im Rahmen der Amos-Oz-Gastprofessur am Dienstag, 16. Juli, 19 Uhr, zu einem Vortrag auf Englisch ein. Die in Tel Aviv lebende Autorin spricht über Literatur und Politik in Israel: Das Nachspiel des Romans »Wir sehen uns am Meer«. Die Veranstaltung wird vom Historiker Michael Brenner moderiert und findet im Senatssaal der LMU, Geschwister-Scholl-Platz 1, statt. Der Eintritt ist frei. Es wird um Anmeldung gebeten unter juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de oder per Telefon 089/ 2180 55 70. ikg
Gedenken
Am Mittwoch, 17. Juli, 12 Uhr, wird in der Königinstraße 35a eine Gedenktafel für Anna und Karl Neumeyer enthüllt. An der Veranstaltung nehmen der Kulturreferent Anton Biebl und IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch teil. Klaus Bäumler, Richter am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof und Initiator des Erinnerungszeichens, stellt die Biografien des Ehepaars Neumeyer vor. Der Professor für Völker- und Verwaltungsrecht hatte am 17. Juli 1941 gemeinsam mit seiner Frau Anna angesichts ihrer aussichtslosen Lage Suizid verübt. ikg
Besucher
Für das NS-Dokumentationszentrum München am Max-Mannheimer-Platz 1 gilt bis April 2020 freier Eintritt. Bis dahin will man herausfinden, wie viele Besucher das Gratisangebot wahrnehmen und sich damit auf die Auseinanderansetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit, aber auch mit diskriminierenden Tendenzen in der Gegenwart, einlassen. Zu besonderen Anlässen hat das NS-Dokumentationszentrum in den vergangenen Jahren immer wieder freien Eintritt gewährt. So auch rund um den 9. November zum Gedenken an die Novemberpogrome, während des Kunstareal-Fests oder zuletzt anlässlich der Europawahl. Der neue Kulturreferent Anton Biebl greift diese Idee nun erneut auf: »Wenn wir unsere Demokratie bewahren, stärken und schützen wollen, brauchen wir Orte, Foren und lebendige und zeitgemäße Erinnerungsformen, die informieren und aufzeigen, wohin Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass führen, und die allen zugänglich sein müssen.« Auch die Direktorin des NS-Dokumentationszentrums, Mirjam Zadoff, befürwortet den Vorstoß: »Mit dem freien Eintritt setzt die Stadt München ein deutliches Zeichen: Geld sollte keine Hürde sein, um sich mit der Geschichte unserer Stadt und unseres Landes auseinanderzusetzen.« Nach der Testphase wird sich der Münchner Stadtrat nochmals mit der Thematik des dauerhaften freien Eintritts befassen. ikg