Jewrovision

Endspurt an der Alster

Voll im Thema »Chai«: JuZe Chasak Hamburg Foto: Moritz Piehler

»Wir konnten noch nicht so viel proben, wie wir gerne wollten«, sagt die Leiterin des Hamburger Jugendzentrums Chasak, Elisabeth Friedler. »Die Zeit rennt uns davon!« Umso intensiver wird natürlich am perfekten Auftritt getüftelt. Friedler setzt dabei auf viel Mitbestimmung und demokratische Prozesse.

Die 17-jährige Eden, die als Sängerin auf der Bühne stehen wird, findet das gut: »Es ist neu und anders als bisher, aber das ist auch positiv, denn wir dürfen sehr viel mitreden.«

Madrich Friedlers Sohn Arthur ist schon ein alter Hase in Sachen Jewrovision. Bereits zum siebten Mal reist er mit, diesmal ist der 18-Jährige als Madrich mit dabei und vor allem für den technisch reibungslosen Ablauf hinter der Bühne verantwortlich. Das sei stressig, dafür erlebe man gerade hinter der Bühne auch schöne Momente der Gemeinsamkeit.

Wie zum Beispiel, als die Chasak-Crew im vergangenen Jahr Hilfe brauchte beim Aufbau der Podeste für ihren Song und plötzlich wie selbstverständlich ein ganzer Haufen Jugendlicher aus anderen Städten mit anpackte.

Mitbestimmung und demokratische
Prozesse sind für
den perfekten Auftritt wichtig.

Sängerin Eden erzählt, für sie sei die Jewrovision jedes Mal ein sehr besonderes Erlebnis: »Ich bin schon zum dritten Mal dabei, das ist einfach etwas, das ich meinen nichtjüdischen Freunden kaum beschreiben kann. Wenn zum Beispiel alle bei den gleichen Liedern mitsingen, dann ist das einfach toll.«

Gemeinschaft Es ist dieses Gemeinschaftsgefühl, auf das sich auch Elisabeth Friedler am meisten freut: »Am Freitagabend in der wunderschönen Westend-Synagoge mit 1350 Leuten, Kindern und Jugendlichen zu sein, das ist etwas ganz Besonderes und Berührendes für mich.

Das ist auch der Grund, warum wir das alles machen.« Um die Gemeinsamkeit geht es übrigens auch im Video. Auch hier gab es ausführliche Diskussionen darum, welche Persönlichkeit stellvertretend für Gemeinde und Stadt ausgesucht werden solle. Die Entscheidung war schwierig, berichtet Friedler.

Choreografie Viel Arbeit steckt auch in der Choreografie. Eine, die das wissen muss, ist Veronika. Die 16-Jährige macht bereits seit zehn Jahren Modern Dance und war angefixt, nachdem sie das Hamburger Team im vergangenen Jahr das erste Mal zur Jewrovision begleitete.

»Ein Platz unter
den Top Drei
wäre schon cool.«

Die Textfindung für den Song, der zum Motto der Jewrovision, »Chai«, passte, war ein weiterer Arbeitsprozess. »Wir haben viel darüber gesprochen, ob man heute noch mit Kippa oder Davidstern auf die Straße gehen kann. Das ist in den Text mit eingeflossen.« Es sei wichtig, »dass die Menschen sich an uns erinnern. Dass sie sagen: ›Wow, das war Hamburg!‹«, sagt Friedler. Und: »Ein Platz unter den Top Drei wäre schon cool.«

Porträt

Kiel – Alles in einem

Von Sozialberatung über Kinder- und Jugendtheater bis zu Sprachkursen: In der Kieler Gemeinde ist alles unter einem Dach vereint

 16.06.2022

Porträt

Mainz – Neue Synagoge mit langer Tradition

Einst war Mainz Teil der legendären SchUM-Städte, heute steht dort eine ganz besondere Synagoge

 16.06.2022

Porträt

Speyer – Eine traditionsreiche Gemeinde

Im Mittelalter war Speyer ein wichtiges Zentrum des Judentums. Heute hat die Gemeinde wieder 567 Mitglieder

 16.06.2022

Porträt

Kaiserslautern – xxx

xxxxx

 16.06.2022

Berlin

Bundespräsident besucht Geflüchtete

Frank-Walter Steinmeier trifft Kinder und Jugendliche aus Odessa im Jüdischen Bildungszentrum

von Joshua Schultheis  07.03.2022

Düsseldorf

Die Makkabäer sind los!

Zum dritten Mal findet in Nordrhein-Westfalen das größte jüdische Sportfest Deutschlands statt

 03.09.2021 Aktualisiert

Brandenburg

Jüdische Gemeinden feiern 30 Jahre ihrer Wiedergründung

Mit einem Festakt begingen rund 150 Gäste aus der jüdischen Gemeinschaft und der Landespolitik das runde Jubiläum

 01.09.2021

Jubiläum

Seit 151 Jahren Teil der Stadtgesellschaft

1870 beschlossen elf Männer, in Gelsenkirchen eine eigene jüdische Gemeinde zu gründen - jetzt wurde an sie erinnert

von Michael Thaidigsmann  30.08.2021

Bremen

Neue Torarolle zum Jubiläum

In der Hansestadt feierte die jüdische Gemeinschaft am Wochenende den 60. Jahrestag der Eröffnung ihrer Synagoge

von Michael Thaidigsmann  30.08.2021