Rabbinereinführung

Ein Neuer für Karlsruhe

»Das Judentum ist in Deutschland auf einem Weg, der viel besser ist, als wir uns es je haben träumen lassen.« Die Offenheit Dieter Graumanns, wie überhaupt der gesamte Tenor der Ansprache, die der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland anlässlich der Feier »40 Jahre Synagoge Karlsruhe« und der Amtseinführung von Rabbiner Zeev-Wolf Rubins hielt, war bemerkenswert. Graumann sprach von einem »neuen pluralen Judentum«, von einer Aufbruchstimmung und forderte ein »modernes, frisches Judentum« ein, das sich nicht auf die Schoa und den Antisemitismus reduzieren lassen dürfe.

Gleichzeitig aber machte Graumann unmissverständlich klar, dass es für die Juden in Deutschland nur eine einzige Vertretung, eben den Zentralrat der Juden, geben könne. Getragen von einem starken Glauben an eine positive Entwicklung des Judentums in Deutschland, die vor 40 Jahren – nach den Schrecken der Schoa – nicht zu erwarten gewesen sei.

Gemeindezentrum »Und eben vor 40 Jahren«, erinnerte David Seldner, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe, »entstand das Gemeindezentrum.« Heute hat die Gemeinde rund 900 Mitglieder. Für die Stadt sei es damals selbstverständlich gewesen, die Realisierung des Gemeindezentrums zu unterstützen, sagte der Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich. Den »kleinen Hinweis« an den OB, dass es immer noch an der entsprechenden Infrastruktur – wie Mikwe oder Kindergarten – mangle, konnte sich Seldner nicht verkneifen.

Mitentscheidend für das Leben in der Gemeinde sind für Wolfgang Fuhl, Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, »junge, gut ausgebildete Rabbiner«. Zu ihnen, und das wurde bei der Feierstunde immer wieder betont, gehört Rubins. Die Gemeinde Karlsruhe könne stolz auf ihren neuen Rabbiner sein – »er ist für uns alle ein Gewinn«, befand der badische Landesrabbiner Benjamin David Soussan.

Der 39-jährige Rubins, Vater von drei Kindern, will seine Schwerpunkte unter anderem auf »Jugend- und Studentenarbeit« sowie auf »religiöse Erziehung« legen. Die vergangenen vier Jahre arbeitete der studierte Bauingenieur als Wanderrabbiner in Rheinland-Pfalz.

Brandenburg

Neue Potsdamer Synagoge soll 2024 öffnen

Das moderne Bauwerk mit sandfarbener Ziegelfassade soll in wenigen Monaten fertig sein. Und zum Zeugnis neuen jüdischen Lebens werden

von Yvonne Jennerjahn  20.11.2023

Magdeburg

Festtage jüdischer Kultur eröffnet

Geplant sind auch zwei Verlegungen von Stolpersteinen sowie Theateraufführungen

 20.11.2023

Berlin

Offenes Ohr

Außenministerin Annalena Baerbock besucht einen jüdischen Kindergarten

 06.11.2023

Berlin

Jüdische Gemeinde ruft zu Solidaritätsaktion auf

Zu dem festlich gedeckten Schabbat-Tisch werden am Freitagnachmittag hochrangige Politiker erwartet

 26.10.2023

Interview

Synagogenbau ist »ein Zeichen, dass jüdisches Leben weitergeht«

Für Max Privorozki liegen Leid und Hoffnung derzeit nah beieinander

von Oliver Gierens  22.10.2023

Halle

Gedenken an Synagogen-Anschlag vor vier Jahren

Ministerpräsident Reiner Haseloff warnt vor Verharmlosung der Tat

von Oliver Gierens  09.10.2023

Jahrestag

Halle gedenkt der Opfer des Synagogen-Anschlags

Um 12.03 Uhr sollen dazu stadtweit die Kirchenglocken läuten und der öffentliche Nahverkehr stoppen

 04.10.2023

Rabbinerkonferenz

Hauptsitz in München eröffnet

Oberrabbiner und CER-Präsident Pinchas Goldschmidt: Verlegung des CER-Hauptsitzes symbolisiert Hoffnung

 19.09.2023

Nachruf

Trauer um Harry Schnabel

Das Präsidiumsmitglied des Zentralrats und Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt verstarb im Alter von 67 Jahren

 08.09.2023 Aktualisiert