Chanukka

Ein Licht für jeden Tag

Zu Chanukka haben verschiedene Organisationen und Einrichtungen täglich
ein weiteres Licht gezündet. Die erste Kerze erstrahlte bei Maccabi im
Hubert-Burda-Saal. Zwei Kerzen leuchteten am vergangenen Sonntag beim
Chanukka-Konzert in der Synagoge und bei der großen öffentlichen Feier
auf dem Jakobsplatz.

Zu den Highlights gehörte in diesem Jahr
wieder die Feier des Alexander-Moksel-Kindergartens. Dort zeigte sich,
wie gut es den Erzieherinnen immer wieder gelingt, die Kleinen zu
begeistern und ihnen spielerisch viele Informationen zu vermitteln.
Bereits am Eingang gab es selbst gebastelte Dreidel, die, wie sich
später herausstellen sollte, als Behältnisse für Lose dienten. Denn es
gab Geschenke vom Elternbeirat. Und Rabbiner Arie Folger – die Glücksfee
an diesem Abend – ermittelte eben diese Preise. Zuvor erlebten die
Familien und Freunde der Kleinen im bis auf den letzten Platz
augelasteten Hubert-Burda-Saal eine tolle Chanukkafeier.

Tänze
Nach einer kurzen Begrüßung durch die Kindergartenleiterin, Romana
Alfred, begrüßte Cilly Kalmanowicz vom IKG-Vorstand die Gäste. Den
Kindern überbrachte sie die Grüße von Präsidentin Charlotte Knobloch,
die aus Termingründen nur die Hauptprobe hatte besuchen können. Knobloch
hatte schon vorher gesehen, dass die Kleinen etwas »ganz Tolles«
vorbereitet hatten.

Dann ging es los: An die Bühnenwand war eine
große Chanukkia projiziert. Auf der Bühne zeigten die
Kindergartengruppen einzeln und gemeinsam, was sie für das Fest alles
vorbereitet hatten: Lieder, Tänze – und vor allem die Geschichte des
Wunders von Chanukka. Die Requisiten dazu hatten die Kleinen mit ihren
Betreuerinnen zum größten Teil selbst gebastelt. In verschiedenen Szenen
berichteten die Kinder im Spiel von der Unterdrückung der Juden unter
König Antiochus und erzählten vom Leid der Juden damals.

Umso
mehr feierten sie dann die Befreiung und erklärten in einem Singspiel,
dass das einzige Kännchen mit Öl acht Tage lang reichte. Die Kerzen auf
der Bühne durften die Kinder gemeinsam mit Rabbiner Israel Diskin
zünden. Nach der Verlosung gab es noch eine weitere Überraschung:
Frieden und Freiheit wünschten sich die Menschen für die gesamte Welt,
sagte die Elternbeiratsvorsitzende. Als Symbol dafür steht die Taube –
und die hatten die Kinder farbig ausgemalt. Sie war an bunten
Luftballons angehängt, die zum Abschluss von der Schulterrasse in den
Münchner Abendhimmel flogen.

kerzen
Die Jungen und Mädchen aus der Sinai-Schule feierten am Donnerstag
Chanukka. Los ging es in der Turnhalle mit einem Lichtertanz. In der
Aula zeigten die einzelnen Klassen dann, was sie vorbereitet hatten: Von
dem Song »Oh little, little candle« aus dem Englischunterreicht über
hebräische Lieder hin zu einer Power-Point-Präsentation wurde die
Vielfalt des Unterrichts vorgestellt.

Der »Schoolclub« zeigte
die Chanukkageschichte in Form eines Schattenspiels. Selbst gebastelte
Leuchter und Dreidel unterstrichen die Bedeutung des Lichterfestes. Dem
traditionellen Dreidelspiel widmeten sich auch die Jugendlichen und
Erwachsenen, die auf Einladung von Torah MiTzion in der Possartstraße
feierten. Ein Vortrag von Dan Fayutkin, dem Hauptdelegierten der Jewish
Agency in Deutschland und ZWST-Jugendreferenten über »Der jüdische Geist
der Makkabäer – damals und heute« beleuchtete moderne
Schlussfolgerungen aus dem Wunder im wieder eingeweihten Tempel.

Bei
Chabad Lubawitsch konnten die Kinder selbst eine drei Meter hohe
Chanukkia aus Lego-Steinen bauen. Die Tradition der Lubawitscher, das
Licht in die nichtjüdische Welt hinauszutragen, wurde diesmal durch eine
Aktion an Schulen ergänzt: Unter dem Motto »Zusammen feiern« soll in
jeder Münchner Schule künftig neben dem Weihnachtsbaum auch eine
Chanukkia stehen. Inspiriert von Paula Zimerman Targownik und Sharon
Bruck wurde am Montag die erste Chanukkia am Wilhem-Hausenstein-Gymnasium aufgestellt.

Die Gesellschaft für
christlich-jüdische Zusammenarbeit beging ihr alljährliches Fest mit dem
Zünden der Lichter und Chanukkaliedern traditionell bei Kaffee und
Kuchen.

Identität Vier Kerzen
leuchteten in den Räumen der B’nai B’rith Hebraica Menora Loge, als dort
mit literarischen und kulinarischen Köstlichkeiten sowie Live-Musik das
Lichterfest gefeiert wurde. Präsidentin Anita Kaminski sagte, dass es
immer wieder neue Aspekte gibt, bedingt durch die Situation auf der
Welt, die stets zu überdenken ist. Rachel Salamander von der
Literaturhandlung las einen Text der amerikanischen Schriftstellerin
Anne Roiphe über Identitätsfindung heute.

Sechs Kerzen
erleuchteten am vergangenen Donnerstag das Saul-Eisenberg-Seniorenheim.
Bei guter Stimmung und Musik freuten sich die Bewohner und ihre Besucher
über die gemeinsame Feier. Manch einer wünschte sich ein Lied, und die
Tanzfläche blieb nicht lange leer. Selbstverständlich wurden zu den
Getränken auch Sufganiot serviert. Sieben Kerzen schießlich brannten,
als Maccabi gemeinsam mit der Familie des erfolgreichen Ringers Moritz
Morgenstern sel. A. im Rahmen eines Kabbalat Schabbat feierte und diesen
Sportler ehrte.

Im Schein aller acht Kerzen feierte der Verband
Jüdischer Studenten in Bayern (VJSB) das Chanukkafest mit einem
kompletten Wochenende in München. Los ging es am Freitagabend zusammen
mit dem Rabbinat der IKG und Torah MiTzion mit einem Studenten Kabbalat
Schabbat, bei dem 60 junge jüdische Erwachsene aus ganz Deutschland im
Alter von 18 bis 35 zusammensaßen und feierten.

After-Kiddush-Lounge
Zum Ausklang des Abends fand die inzwischen schon berühmte
After-Kiddush-Lounge in den Räumen des Jugendzentrums statt. Es gab
Snacks und Drinks. Am Schabbatmittag wurde zu einem Kiddusch mit Essen
in familiärer Atmosphäre bei Chabad Lubawitsch eingeladen – ein
Gastredner kam dazu extra aus New York.

Am Abend gab es dann die
große VJSB-Chanukka-Party. 300 Gäste tanzten zu den Beats von DJ Ori
Nero bis in die frühen Morgenstunden über den Dächern Münchens in der
Skylounge. Zusammen zündeten sieacht Chanukkakerzen, aßen leckere
Sufganiot und feierten das Wunder Chanukkas gefeiert.

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