Nachruf

»Die Seele des Kindergartens«

»Voller Trauer erinnern wir uns an eine herzensgute Chefin«, sagen ihre früheren Mitarbeiterinnen. »Kinder und Eltern der jüdischen Gemeinde trauern um sie«, so die Gemeindevorsitzende Lala Süsskind. Hannelore Reuben-Shemia, langjährige Leiterin des Gemeindekindergartens, ist vor wenigen Tagen im Alter von 69 Jahren gestorben. »Sie war die Seele unseres Kindergartens«, meint Michal Gelerman, ehemalige Elternvertreterin der Kita. Ihre Mutter habe immer genau gewusst, was sie wollte und konnte ihre Wünsche auch umsetzen, sagt Tochter Adina. Wichtig war es für sie, auf ihre Mitmenschen zu achten und sich um sie zu kümmern.

Familie Als 22-Jährige lernte Hannelore Reuben-Shemia ihren späteren Mann kennen. In der Synagoge lief er der gelernten Schneiderin über den Weg. Im April 1964 standen sie unter der Chuppa. Sie bekamen zwei Kinder. Als Hannelore Reuben-Shemia ihren Sohn Gidon im Kindergarten anmelden wollte, wurde ihr gesagt, dass er keinen Platz bekommen könne, da es zu wenig Personal gebe. Daraufhin blieb sie dort. Parallel zu ihrer Arbeit in der Kita absolvierte sie eine Erzieherausbildung und Fortbildungen. Mehr als 30 Jahre lang war sie für die Kinder im Einsatz, davon über ein Jahrzehnt als Leiterin.

Schließlich musste sie ihre Arbeit vorzeitig aufgeben, da ihr Mann erkrankt war und ihr die Doppelbelastung zu viel wurde. »Ein schwerer Einschnitt für sie«, sagt die Tochter. Dreieinhalb Jahre pflegte sie ihren Mann, der vor zehn Jahren starb. Nach seinem Tod lebte sie zurückgezogener, gestaltete den Garten an ihrem Haus, ging mit dem Hund spazieren. Ihren Nachbarn, den Kindern und Enkelkindern hörte sie im-mer aufmerksam zu. Das Familienleben war ihr sehr wichtig.

Einen Tag vor ihrem Tod zog Hannelore Reuben-Shemia in das betreute Wohnen ins Jeanette-Wolff-Heim. Sie hoffte, dort wieder etwas mehr unter Menschen zu sein. Vor einer Woche starb sie nach kurzer Krankheit.

Zentralrat der Juden

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