Repräsentanz

63 Kandidaten für 21 Sitze

Bis zu 21 Kreuze sind erlaubt. Foto: Mike Minehan

Die Bewerbungfrist ist abgelaufen. Jetzt prüft der Wahlausschuss der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, ob alle Bewerber die Voraussetzungen erfüllen, um sich dem Wählervotum zu stellen. Etwa 9.000 wahlberechtigte Mitglieder dürfen am 4. Dezember über die Zusammensetzung der Repräsentantenversammlung (RV) der Jüdischen Gemeinde abstimmen.

63 Kandidaten haben sich – wie auch schon in den vergangenen Jahren – beworben. Jeder Wähler darf 21 Stimmen verteilen, so viele Sitze hat die Gemeindevertretung. Obwohl es eine Personenwahl ist, haben sich etliche zu einem Wahlbündnis zusammengeschlossen. Es gibt aber auch Einzelkandidaten wie beispielsweise Alexander Brenner und Liliana Liebermann.

Bündnis Bereits Ende September hatten einige Mitglieder des Wahlbündnisses »Verantwortung Jetzt« zu einer Pressekonferenz geladen. »Die Jüdische Gemeinde soll wieder stärker zu einer politischen Stimme in Berlin werden«, sagte Micha Guttmann, der neben Mirjam Marcus, Mark Jaffe und Margarita Bardich die Gruppe sowie das Programm vorstellte.

»Wir als Juden in Berlin wollen wahrgenommen werden.« Ziel der Gruppierung sei die Bewahrung der Einheitsgemeinde. Außerdem solle sie attraktiver für junge Leute und Familien werden. Ebenfalls will sie »mit Außenmaß und mit Blick auf die Zukunft die Konsolidierung vorantreiben«. Guttmann ist in Berlin aufgewachsen und war schon früher in der Repräsentanz vertreten. »Wir wollen die Kontinuität unserer Arbeit aus der jetzigen RV fortsetzen«, sagt die derzeitige Schuldezernentin Marcus.

Sonntagsschule Auch die Gruppe »Schalom. Bündnis der Vernunft« um Michael Joachim, Tuvia Schlesinger und Sergey Lagodinsky möchte die Arbeit des amtierenden Vorstandes fortführen. »Die Finanzpolitik ist am schwierigsten, da wollen wir eine wirksame Bekämpfung des Defizits schaffen«, sagt Michael Joachim, derzeitiger Vorsitzender des Präsidiums. Die Sonntagsschule soll weiter ausgebaut, ausgetretene Gemeindemitglieder zurückgewonnen, Juden aus Israel und den USA möglichst an die Gemeinde herangeführt werden.

Per Rundbrief gab zwischen den Hohen Feiertagen die Gruppierung »Hatiwka« ihre Ziele bekannt. Die Gruppe um Heinz Seefeld und Petr Feldman besteht nach eigenen Angaben aus 18 Mitstreitern, darunter der ehemalige Vorsitzende des Präsidiums der RV, Josef Latte. Die Gruppe hat einen Zehn-Punkte-Plan ausgearbeitet. Demzufolge sollen die Finanzen saniert werden.

Zusatzrenten »Es wird alles transparent werden. Wir werden dort mehr ausgeben, wo es zum Erhalt der Kernausgaben der Gemeinde notwendig ist und viel weniger, wo die Gemeinde Aufgaben nicht selbst erfüllen muss«, sagt Seefeld. Für die Zusatzrenten von Gemeindeangestellten habe »Hatikwa« eine Lösung ausgearbeitet, die finanztechnisch solide sei und die Gemeinde dennoch kein zusätzliches Geld kosten soll.

Der frühere Gemeindevorsitzende Gideon Joffe hat mit anderen Mitstreitern das Bündnis »Coach« (deutsch »Kraft«) aufgestellt. Rabbiner Chaim Rozwaski, der eine Kandidatur angekündigt hatte, wird nun doch nicht antreten.

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