Luxemburg-Abkommen

Zukunftsträchtig

Offizielle Gespräche zwischen hohen israelischen und deutschen Politikern sind heute alltäglich. Vor 50 Jahren jedoch – gerade einmal 15 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs – waren die Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland kaum mehr als ein zartes Pflänzchen. Viele Israels lehnte damals jeden Kontakt zu Deutschland mehrheitlich ab. In Deutschland war man mit der Verdrängung der eigenen braunen Vergangenheit beschäftigt und von Beziehungen zum neuen jüdischen Staat nicht sonderlich angetan.
Bereits 1952 war im sogenannten Luxemburg-Abkommen mit westdeutschen »Wiedergutmachungszahlungen« begonnen worden. Bundeskanzler Konrad Adenauer vertrat die Ansicht, dass aus dem Abkommen eine echte und dauerhafte Bezie- hung erwachsen müsse, weit über die wirtschaftlichen Verbindungen hinaus. So kam seit Mitte der 50er-Jahre von Politikern und Journalisten regelmäßig der Vorschlag eines Treffens zwischen Adenauer und seinem israelischen Amtskollegen David Ben Gurion. Die Wahl fiel auf New York als Ort der ersten Begegnung. Am 14. März 1960 wehten vor dem Waldorf-Astoria die weiß-blaue Fahne Israels und das Schwarz-Rot-Gold der Bundesrepublik. Reporter und Fernsehteams drängten sich in der Lobby des Hotels. Der Zeitpunkt der Begegnung war auf 10 Uhr festgesetzt, David Ben Gurion suchte Adenauer als den zehn Jahre Älteren in dessen Suite in der 35. Etage auf. Das Gespräch unter vier Augen dauerte zwei Stunden. Es verlief in guter Atmosphäre, denn beide Politiker waren sich sofort sympathisch. Adenauer schrieb später: »Die Begegnung machte auf mich einen tiefen Eindruck«, und »wir fanden sogleich Kontakt zueinander«. Der israelische Ministerpräsident betonte, »die Anerkennung einer moralischen Verantwortung« sei für ihn »wichtiger als die rein materiellen Aspekte«. Im Rückblick waren die Inhalte des ersten Gesprächs zwischen Adenauer und Ben Gurion neben der auch im Mittelpunkt stehenden Rückschau auf die Vergangenheit eindeutig zukunftsorientiert und legten den Grundstein für eine politische Annäherung beider Staaten sowie eine inten- sivere Zusammenarbeit der staatlichen Institutionen. Das Vertrauen, das beide Politiker zueinander fanden, war grundlegend für die weitere Ausgestaltung der deutsch-israelischen Beziehungen. Michael Berger

Jerusalem

Eklat um Konferenz: Herzog zieht die Notbremse

Israels Staatspräsident will anlässlich die zur Antisemitismuskonferenz geladenen rechtsradikalen Politiker aus Europa nicht empfangen

von Michael Thaidigsmann  20.03.2025

Washington

Trump ordnet Angriffe auf Huthi-Terrormiliz an

Huthi-Milizen greifen vom Jemen immer wieder Schiffe an. US-Präsident Trump reagiert mit Härte

 15.03.2025

Erfurt

Israels Botschafter besucht Thüringen

Botschafter Ron Prosor wird am Montag zu seinem Antrittsbesuch in Thüringen erwartet

 15.03.2025

Berlin

Antisemitische Farbschmiererei an Hauswand in Berlin-Mitte

Die Gedenktafel in der Max-Beer-Straße ist Siegfried Lehmann (1892-1958) gewidmet

 14.03.2025

Berlin

Bundesregierung begeht Gedenktag für Opfer von Terror

Im Auswärtigen Amt werden dazu Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erwartet

 11.03.2025

München

Mann soll Plagiat wegen Obduktion seiner toten Mutter inszeniert haben

War es ein irrer Racheplan? Ein Mann soll mit der Fälschung eines Buches einem Rechtsmediziner geschadet haben. Seine Verteidigung fordert Freispruch – und auch er selbst äußert sich sehr ausführlich.

 07.03.2025

Hamburg

Wähler lassen AfD rechts liegen, Zeichen stehen auf Rot-Grün

In Hamburg hat Bürgermeister Tschentscher (SPD) weiterhin den Hut auf. Die AfD gewinnt Stimmen hinzu, bleibt aber vergleichsweise schwach

von Markus Klemm, Martin Fischer  03.03.2025

Israel

Tausende Israelis demonstrieren für die Freilassung der Geiseln

Die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas endet ohne eine Vereinbarung über eine Fortsetzung

 02.03.2025

Berlin

Geräuschlose Premiere: Schwarz-Rot sondiert still und leise

Möglichst bis Ostern soll die neue Bundesregierung stehen. Kein Selbstläufer, denn im Wahlkampf gab es viele Verletzungen. Wie problematisch diese sind, zeigt eine Umfrage in der SPD

von Marco Hadem  28.02.2025