Kabinettsmitglied

Wird Majadele Minister?

Arabische Knessetabgeordnete sind nichts Neues, einen arabisch-muslimischen Minister indes hat es im jüdischen Staat noch nicht gegeben. Diese Tatsache aber könnte nächste Woche Geschichte sein. Amir Peretz, Kopf der Arbeitspartei (Awoda) und Verteidigungsminister, will seinen Parteigenossen Raleb Majadele zum ersten Mann des Bereiches für Wissenschaft und Technologie machen. Doch Peretz stößt unerwartet auf Schwierigkeiten.
Majadele würde Ophir Pines-Paz ersetzen, der sein Amt vor zwei Monaten niedergelegt hatte. Aus Protest über den Regierungsbeitritt der ultrarechten »Israel Beiteinu«-Partei um Avigdor Liebermann. Aus diesem Grund hat sich Peretz für Majadele entschieden. »Er wird im Kabinett ein Gegengewicht zu Liebermann darstellen«, verkündete er nach der Ernennung. Diese Aufstellung sei in der Tat geschichtsträchtig und würde zweifelsohne eine Verbesserung der Beziehungen verschiedener Gruppen in Israel mit sich bringen, so der Awoda-Chef weiter.
Majadele ist seit Mitte 2004 Mitglied der Knesset sowie Vorsitzender des Umweltausschusses und des Komitees für interne Angelegenheiten. Jüngst machte sich der 53-Jährige als vehementer Gegner Liebermanns in der Knesset einen Namen. Jetzt aber zeigt er sich mit dem Kabinett versöhnt: »Der erste arabisch-muslimische Minister in der Regierung Israels wird die mehr als eine Million arabischen Bürger vertreten. Dies ist eine Errungenschaft für Gleichheit und Frieden innerhalb des Staates«, verkündete er.
Doch noch ist es nicht so weit. Zwar begrüßten viele Knessetabgeordnete die Entscheidung und titulierten Majadele als einen »fähigen Mann am richtigen Ort«, nun aber vertagte der Ministerpräsident persönlich die Amtseinführung des Ministers in spe. Ein Schritt, der die ohnehin miserable Beziehung zwischen Ehud Olmert und Peretz noch mehr belasten wird. Olmerts Begründung ist schwammig: Er wolle die Umgestaltung im Kabinett als einen einzigen Schritt durchsetzen und nicht Häppchen für Häppchen. Tatsächlich dürfte es eher darum gehen, dass die Liebermann-Fraktion einen weiteren Ministerposten sowie den Vorsitz des Finanzausschusses in der Knesset fordert und Olmert mit der religiösen Partei Vereintes Tora-Judentum über einen Regierungsbeitritt verhandelt. Sabine Brandes

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025