Mark Jaffé

Vertrauen verloren

Vertrauen
verloren
Mark Jaffé ist nicht mehr Personaldezernent

Personal- und Verwaltungsdezernent Mark Jaffé ist »von seinem Amt entbunden« worden. Das hat der Vorstand der Jüdischen Gemeinde »nach intensiver Diskussion« am Mittwoch vergangener Woche be-
schlossen. Am Tag darauf erhielten die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung darüber eine schriftliche Mitteilung, mit dem Hinweis, »keinerlei Anweisungen von Herrn Jaffé mehr entgegenzunehmen«.
Hingegen scheiterte Jaffés Abwahl bei einer eigens einberufenen Repräsentantenversammlung am Montagabend. Jaffé ist also weiterhin Vorstandsmitglied, aber nicht mehr für Personal und Verwaltung zuständig. Diese Aufgabe übernimmt kommissarisch Sicherheitsdezernent Ilan Ben Schalom.
Der Vorstand hatte die Abberufung Jaffés damit begründet, dass sein Verhältnis zur Mitarbeitervertretung, dem Vertrauensrat, irreparabel gestört sei. »Wir haben die Schwierigkeiten schon länger gesehen«, sagte die Gemeindevorsitzende Lala Süsskind. Sie habe den Konflikt gerne in aller Stille lösen wollen und Jaffé eine »gesichtswahrende Lösung« angeboten, die habe er aber nicht annehmen wollen.
Mark Jaffé kandidierte mit der Gruppe »Atid«. Im Januar 2008 wurde er als Dezernent in den Vorstand gewählt. Während seiner Amtszeit wurde Kritik an seiner Mitarbeiterführung laut, sogar von »Mobbing« war die Rede. In der Begründung eines Misstrauensantrages gegen Jaffé im November warf ihm Präsidiumsmitglied Sergej Lagodinsky einen »miserablen Um-
gang« mit dem Vertrauensrat und eine undurchsichtige Personalführung vor. Ferner kritisierte Lagodinsky, dass ausgerechnet eine Computerfirma damit beauftragt worden sei, die Heinz-Galinski-Schule mit Laptops zu beliefern, in der Jaffés Frau gearbeitet hatte. Zudem war die Notwendigkeit der Anschaffung von 14 neuen Dienstwagen für die Verwaltung be-
zweifelt worden. Der Misstrauensantrag scheiterte damals.
Erneut wollte Jaffé auch am Montag nicht auf die einzelnen Vorwürfe eingehen. Wenn diese jedoch so schwerwiegend seien, dann würde es begrüßen, einen Un-
tersuchungsausschuss einrichten zu lassen, sagte er.
Repräsentant Nathan Del forderte den gesamten Vorstand auf, zurückzutreten. Mit Jaffé ist unter Gemeindechefin Lala Süsskind bereits der dritte Dezernent ausgeschieden. Vor einem Jahr verabschiedete sich Benno Bleiberg vom Kultusdezernat, im Sommer wurde Aharon Risto Tähtinen vom Vorstand als Kulturdezernent abgewählt. Christine Schmitt

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025

Berlin

Frei informiert die Fraktionschefs über Lage in Nahost

Die Bundesregierung ist nach dem US-Angriff auf den Iran im Krisenmodus. Am Vormittag findet ein Informationsgespräch im Kanzleramt statt, an dem auch die rechtsextremistische AfD teilnimmt

 23.06.2025

Ethik

Zentralrat will sich für Schächten auf europäischer Ebene einsetzen

In manchen Ländern und Regionen Europas ist das Schächten verboten

 22.06.2025

Iran-Krieg

Steinmeier sieht noch Chancen für Diplomatie

Für Diplomatie ist im nahen Osten derzeit kein Raum. Das muss aus Sicht von Bundespräsident Steinmeier aber nicht so bleiben

 18.06.2025

Krieg

Jerusalem warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen

In bestimmten Gebieten des Irans stehen offensichtlich neue Angriffe bevor. Israels Militär ruft die iranische Bevölkerung zur Evakuierung auf

 15.06.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 18. Juni

 11.06.2025

Tel Aviv/Gaza

Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition ist unterwegs nach Gaza. Nach Angaben der Aktivisten nähern sie sich immer mehr dem Gebiet - Israel droht ihnen nun

 08.06.2025

Petition

Deutsche Prominente werfen Israel Völkermord vor

Die Unterzeichner verlangen eine Aussetzung von Rüstungsexporten

 05.06.2025

Bundestag

Wegen »Palestine«-Shirt: Linken-Abgeordnete des Plenarsaals verwiesen

Mit der politischen Botschaft auf ihrer Kleidung hatte Cansin Köktürk offenbar gegen die Regeln des Hauses verstoßen. Die Bundestagspräsidentin zog die Konsequenz

 04.06.2025