PETA-Kampagne

Unvergleichbar

von Katrin Richter

Lämmer oder Kälber mit ihren großen Augen sind niedlich. Wenn sie aber zubereitet auf dem Teller liegen, geht das Tierrechtsorganisationen, wie den People for the Ethical Treatment of Animals, kurz PETA, zu weit. Um gegen Massentierhaltung zu protestieren, hatte PETA 2004 unter dem Slogan »Der Holocaust auf ihrem Teller« eine Kampagne gestartet, die vergangene Woche vom Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe verboten wurde. Gezeigt wurden Fotos von lebenden und toten KZ-Häftlingen neben Fotos von Tieren in Massenhaltung.
In der Begründung führten die Richter aus, die Kampagne verletze die Persönlichkeitsrechte der in Deutschland lebenden Juden. Kurz nach dem Start der Aktion hatte der Zentralrat der Juden in Deutschland gegen den Holocaust-Vergleich Klage eingereicht. Sieben der insgesamt acht Bilder, die PETA für den Protest ausgewählt hatte, wurden damals vom Berliner Kammergericht verboten.
PETA-Sprecher Edmund Haferbeck sagte der Jüdischen Allgemeinen, dass in dem jetzt gefällten Beschluss, anders als beim Urteil des Kammergerichts, »eindeutig festgestellt wurde, dass die Kampagne nicht gegen die Menschenwürde verstößt«. PETA kündigte an, nun vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen, denn in Österreich wurde ein solcher Vergleich gestattet.
Das Urteil des BVerfG fand breite Zustimmung. Mirco Hecker vom Gesamtverband der Kommunikationsagenturen sagt, er erkenne darin keine Einschränkung der Werbefreiheit. »Der Holocaust ist ein mit nichts anderem vergleichbares Verbrechen.« Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch findet es zwar »zutiefst bedauerlich«, dass sich die Richter nicht grundsätzlich für ein Verbot derart moralisch verwerflicher Vergleiche mit dem Holocaust ausgesprochen« haben. Das Urteil sei aber »ein Trost für die Überlebenden des Holocaust und die Angehörigen der Opfer, weil es die menschenverachtende Werbekampagne endgültig« verbiete.
Der Deutsche Tierschutzbund stellt generell den Ton solcher Kampagne infrage. Sein Sprecher Thomas Schröder sagt: »Auch wenn man in der heutigen Medienlandschaft oft nur mit Zuspitzungen durchdringt, ist so etwas aus unserer Sicht ethisch und moralisch nicht vertretbar und dient auch nicht dem Tierschutz.«

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Genf

Türk verurteilt US-Sanktionen gegen Albanese

Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, sprach von »Angriffen« und »Drohungen« gegen die umstrittene Italienerin

 10.07.2025

Der unter liberianischer Flagge fahrende Massengutfrachter "Eternity C" beim Untergang im Roten Meer am Mittwoch, den 9. Juli 2025.

Terror auf See

Tote nach Huthi-Angriff auf Handelsschiff

Die Huthi-Miliz im Jemen versenkt innerhalb von 24 Stunden zwei Schiffe auf dem Roten Meer

von Nicole Dreyfus  10.07.2025

Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Der Bundesaußenminister will sich weiter für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln einsetzen, verlangt aber bessere humanitäre Hilfe in Gaza

 10.07.2025

Gaza

Das Dilemma des Deals

Premier Benjamin Netanjahu hat das Weiße Haus ohne ein Freilassungsabkommen für die israelischen Geiseln verlassen. Die Verhandlungen gehen weiter

von Sabine Brandes  09.07.2025

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025

Magdeburg

Batiashvili und Levit mit Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet

Der Kaiser-Otto-Preis ist die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr ging er an zwei Künstler, die sich gesellschaftlich engagieren

von Oliver Gierens  03.07.2025

Israel

Gideon Saar: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Israels rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich möchten einen neuen Gaza-Deal verhindern. Laut Außenminister Saar sind die meisten Regierungsmitglieder aber anderer Ansicht

 02.07.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025