wuppertal

Spendet Geschichte!

Mit einer Dauerausstellung ihrer über 15 Jahre lang gesammelten Exponate will die Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal-Elberfeld 200 Jahre jüdisches Leben im Bergischen Land lebendig erhalten. In einer Zeit, in der Gelder aus öffentlichen Kassen immer schwerer zu erhalten sind, setzt die Gedenkstätte auf Sponsoren und auf Spender. Sie hat mit der Bethe-Stiftung einen renommierten Partner gewonnen, der jeden Betrag, der im vierten Quartal eingeht, bis zu einer Höhe von 2.000 Euro pro Einzahler und bis zu 20.000 Euro insgesamt von sich aus verdoppeln will.
Über das ehrgeizige Projekt, das bis 2011 verwirklicht werden soll, informierten am vergangenen Donnerstag in Wuppertal Antonia Dicken-Begrich, Vorsitzende des Trägervereins Begegnungsstätte Alte Synagoge und Ursula Kraus, Schirmherrin und ehemalige Bürgermeisterin der Stadt. Darüber hinaus saßen auf dem Podium die Leiterin der Begegnungsstätte, Ulrike Schrader sowie Erich Bethe und Klaus-Jochen Krönke von der Bethe-Stiftung.
Bemerkenswert ist die traditionell starke Berücksichtigung der Begegnungsstätte von Kindern und jugendlichen Besuchern. Sie sollen auch künftig den guten Ruf der Alten Synagoge als außerschulischen Bildungsort weiter verstärken. Man orientiert sich dabei, wie Schrader erläuterte, an den guten Erfahrungen des Kindermuseums im Jüdischen Museum Amsterdam. Dort werden spezielle Ratespiele angeboten. Beim anschließenden Kochen, dem Blasen des Schofars oder dem Schreiben des eigenen Namens in hebräischen Buchstaben werden die Kenntnisse vertieft. Wichtig sei, so Schrader, dass sich die Exponate, für die eine eigene Architektur entwickelt wird, »auf Augenhöhe« befinden. Für die Ehrenbürgerin der bergischen Metropole Ursula Kraus »ist der biografische Zugang sehr wichtig: In Personen können sich Heranwachsende hineinversetzen.« Es gehe darum, das Miteinander von Juden, »deren Geschichte nicht mit dem Holocaust beginnt«, und Nichtjuden zu demons-
trieren.
Um ihren Bestand weiter auszubauen, hat der Trägerverein der Begegnungsstätte Jüdinnen und Juden, die an der Wupper geboren wurden und heute in aller Welt leben, angeschrieben und gebeten, Kultgegenstände sowie Dinge des alltäglichen jüdischen Lebens für die Dauerausstellung zur Verfügung zu stellen. »Die Zeitzeugen sterben aus«, warnte Dicken-Begrich.
Die Kosten der Dauerausstellung inklusive eines Betriebs in den ersten zwei Jahren bezifferte Schrader auf 180.000 Euro. 40.000 Euro könnten verschiedene öffentliche und politische Institutionen beibringen. Die entsprechenden Anträge seien bereits auf den Weg gebracht. Der Rest soll über Spender und Sponsoren aufgebracht werden. Matthias Dohmen

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025