Bundestag

Schlagabtausch über neue Beauftragte

Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes werden: Ferda Ataman Foto: picture alliance/dpa

Die für Donnerstag geplante Wahl der Publizistin Ferda Ataman zur neuen Antidiskriminierungsbeauftragten des Bundes hat am Mittwoch zu einem Schlagabtausch im Bundestag geführt.

Die AfD-Fraktion scheiterte mit einem Antrag, die Wahl von der Bundestags-Tagesordnung zu nehmen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Bernd Baumann, bezeichnete Ataman als »Hasspredigerin«, die »radikal antideutsche Ressentiments« vertrete.

Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Irene Mihalic, sagte im Parlament in Berlin, die AfD-Fraktion lehne die Tagesordnung des Bundestags ab, weil sie die Wahl einer Person vorsehe, die nicht in ihr »von Hass und Ausgrenzung bestimmtes Weltbild passt.« Was die AfD versuche, sei »demokratiefeindlich«, sagte Mihalic. Die Fraktion habe die Möglichkeit, bei der Wahl gegen Ataman zu stimmen.

Thorsten Frei (CDU), erklärte, die Kandidatin trage dazu bei, Clankriminalität und Islamismus zu verharmlosen.

Die Union hielt der Ampel-Koalition vor, selbst den Anlass für die Debatten um Ataman gegeben zu haben. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), erklärte, die Kandidatin für die Leitung der Antidiskriminierungsstelle verbreite die Ansicht, Diskriminierung könne nur von weißen Deutschen ausgehen und trage dazu bei, Clankriminalität und Islamismus zu verharmlosen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Frei zog in Zweifel, dass SPD und FDP hinter dem Vorschlag von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) stehen. Der Vorschlag der Grünen-Ministerin, dem das Bundeskabinett zugestimmt hat, sei »ein schlechter Vorschlag«, sagte der CDU-Politiker und kündigte an, seine Fraktion werde gegen Ataman als Antidiskriminierungsbeauftragte stimmen.

Zuspitzung Die Wahl Atamans, die ohne Aussprache stattfindet, ist für Donnerstagnachmittag vorgesehen und gilt als sicher. Die 42-jährige Journalistin und Buchautorin ist wegen zugespitzter Äußerungen gegen Rassismus und Diskriminierung umstritten.

Ataman war bisher unter anderem im Familien- und Integrationsministerium in Nordrhein-Westfalen tätig und baute den Mediendienst Integration auf, eine wissenschaftliche Internetplattform für Journalistinnen und Journalisten. Als Leiterin der Antidiskriminierungsstelle würde sie auf den Juristen Bernhard Franke folgen, der seit 2018 kommissarisch im Amt ist.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes berät von Diskriminierung betroffene Menschen und legt regelmäßig Berichte über Art und Ausmaß der Benachteiligung vor. Grundlage ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). epd

Mario Voigt mit Stimmen der Linken zum Ministerpräsident gewählt

 12.12.2024

RIAS: AfD ist eine Gefahr für Juden in Deutschland

 11.12.2024

Amsterdam

Nach antisemitischer Hetzjagd: Haftstrafen für drei Angeklagte gefordert

Einen Monat nach den Übergriffen stehen nun sieben Menschen vor Gericht

 11.12.2024

Brandenburg

Antisemitismusbeauftragter fordert Priorisierung der Bildungsarbeit

Auch die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und Menschen müsse gewährleistet werden, sagte Büttner

 10.12.2024

Berlin

Nach dem Sturz von Assad: Wie geht es nun weiter für die syrischen Flüchtlinge in Deutschland?

von Anne-Béatrice Clasmann  09.12.2024

Ausstellung

Projekt zu verlorenen Büchern aus der NS-Zeit erreicht Israel

Ausstellungseröffnung am Montagabend in Tel Aviv

 09.12.2024

Israel

Netanjahu beginnt Aussage in seinem Korruptionsprozess

Die Anwälte des Ministerpräsidenten hatten sich wegen der Kriegszustände in der Region vergeblich um einen längeren Aufschub seiner Aussage bemüht

 09.12.2024

Nahost

Machtwechsel in Syrien: Was wir wissen - und was nicht 

von Martin Romanczyk  08.12.2024

Krieg

Armee rät Dutzenden Soldaten ab, ins Ausland zu reisen

Nach Klagen von israelfeindlichen Gruppen könnten sie Gefahr laufen, verhört oder verhaftet zu werden

von Sabine Brandes  05.12.2024