Berlin

Roth: Berlinale steht für Kunstfreiheit und gegen Rassismus

Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, warnte vor dem steigenden Antisemitismus Foto: picture alliance / CHROMORANGE

In der Diskussion um Einladungen für Politikerinnen und Politiker der rechtspopulistischen AfD zur Berlinale-Eröffnung hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth das Vorgehen der Festspielleitung verteidigt. Die Kritik geht zurück auf einen offenen Brief im Internet vom 2. Februar, der mittlerweile nicht mehr online zu finden ist.

In dem unter anderem von zahlreichen Filmschaffenden getragenen Statement wurde die Rücknahme von Einladungen an AfD-Vertreterinnen und -Vertreter gefordert. Das Bundesamt für Verfassungsschutz behandelt die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall.

»Für die Eröffnung der auch mit erheblichen Bundesmitteln ermöglichten Berlinale wurden auf unseren Vorschlag hin auch die Mitglieder des fachpolitisch zuständigen Kulturausschusses des Deutschen Bundestages eingeladen«, sagte ein Sprecher Roths am Montag in einer Reaktion. »Das entspricht der demokratischen Praxis und dem Respekt der Bundesregierung vor dem Parlament und seinen gewählten Abgeordneten.«

»Antidemokratische Kräfte«

Gleichzeitig betonte er das »große Bedauern« der Grünen-Politikerin, dass die AfD im Bundestag vertreten ist. »Antidemokratische, rechtsstaatsfeindliche und rassistische politische Kräfte haben aus Sicht von Claudia Roth nichts im Deutschen Bundestag verloren.« Roth werde sich weiterhin »mit großer Entschiedenheit gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Menschenfeindlichkeit sowie für ein vielfältiges, offenes und demokratisches Gesellschaftsmodell einsetzen«.

Die Berlinale und ihr Programm zeigten ein weltoffenes und von Vielfalt geprägtes Deutschland, so der Sprecher. »Die Berlinale steht für die Freiheit der Kunst sowie für den Einsatz gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung.« Das werde Roth auch immer unterstützen, schützen und verteidigen. »Dafür sollten sich und dafür werden sich auch bestimmt die überwältigende Mehrheit der eingeladenen Gäste einsetzen und werden alle zusammen genau dafür stehen.«

Sollten AfD-Abgeordnete den Einladungen zur Berlinale-Eröffnung folgen, müssten sie es aushalten, »dass sie bei der Berlinale genau damit in aller Deutlichkeit konfrontiert werden. Ansonsten sollen sie wegbleiben«, so Roths Sprecher.

»Gegen jede Form von Ausgrenzung«

Die Berlinale hatte zuvor ebenfalls auf den Abgeordnetenstatus verwiesen und gleichzeitig betont: »Wir setzen uns gegen jede Form von Ausgrenzung und Diskriminierung ein und treten konsequent für die Werte einer weltoffenen und liberalen Demokratie ein.«

Weiter hieß es in einem Statement: »Menschen – auch Mandatsträger – die diesen grundlegenden Werten zuwiderhandeln, sind auf der Berlinale nicht willkommen.« Dies werde man deutlich und nachdrücklich in persönlichen Schreiben an die AfD-Vertreter und auch bei anderen Gelegenheiten zum Ausdruck bringen.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Die nächste Ausgabe läuft vom 15. bis zum 25. Februar. dpa

Geiseln

Edan Alexander ist frei

Die palästinensische Terrororganisation Hamas hat die Geisel an das Rote Kreuz übergeben

 12.05.2025 Aktualisiert

Margot Friedländer

»Ihrem Vermächtnis gerecht werden«

Am Freitag starb die Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin im Alter von 103 Jahren in Berlin. Ein persönlicher Nachruf

von André Schmitz  10.05.2025

Berlin

Margot Friedländer erhält Bundesverdienstkreuz

Erst vor einem Monat erhielt die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer den Preis des Westfälischen Friedens. Nun verleiht ihr der Bundespräsident die höchstmögliche Auszeichnung der Bundesrepublik

 09.05.2025

USA

Israelfeindliche Proteste an der Columbia University

Die Aktivisten demonstrieren gegen die Abschiebung des Studenten Machmud Chalil, dem die Regierung eine Unterstützung der Hamas vorwirft

 08.05.2025

Eurovision Song Contest

Israelische Sängerin Yuval Raphael wird von der Schweiz nicht extra geschützt

Die Basler Sicherheitsbehörden wissen um die angespannte Lage, das Sicherheitsrisiko in der Schweiz ist hoch

von Nicole Dreyfus  06.05.2025

Berlin

Auswärtiges Amt gegen dauerhafte Besatzung des Gazastreifens

Das Auswärtige Amt in Berlin reagiert besorgt und kritisiert abermals Israel. Gaza gehöre den Palästinensern. Die weiterhin von der Hamas gehaltenen Geiseln kommen in der Erklärung offenbar nicht vor

 06.05.2025 Aktualisiert

Berlin

Sarah Wedl-Wilson neue Berliner Kultursenatorin

Die parteilose 56-Jährige übernimmt das Amt von Joe Chialo (CDU), der am Freitag wegen der Sparpolitik des Berliner Senats zurückgetreten war

 05.05.2025

Berlin

AfD klagt gegen Einstufung des BfV

Die rechtsextremistische Partei will nicht als solche eingestuft sein. Die Klage ist keine Überraschung

 05.05.2025

Kulturkolumne

Als Phil mich fütterte

Her mit den 90 Prozent!

von Sophie Albers Ben Chamo  04.05.2025