Pflegeheim

Rote Zahlen

Das Hermann-Strauß-Pflegeheim sei das größte Sorgenkind der Gemeinde, meint Sozialdezernentin und Gemeindechefin Lala Süsskind. Auf der jüngsten Sitzung der Repräsentantenversammlung (RV) er-
läuterte sie, dass es erhebliche Verluste macht. Die Einrichtung verfüge über 71 Plätze, von denen allerdings nur 43 belegt seien. Das Defizit betrage bereits mehr als 750.000 Euro, obwohl das Heim an der Herbartstraße in Charlottenburg erst vor eineinhalb Jahren eröffnet worden ist. Mehr als 4,3 Millionen Euro hatte sich die Gemeinde das Projekt kosten lassen.
»Heime rentieren sich erst mit mindestens 100 Betten bei einer Auslastung von 95 Prozent«, sagt Lala Süsskind. »Es ist gut, dass wir unser Pflegeheim haben. Gleichzeitig ist es aber auch erschreckend, dass wir bei 71 Plätzen aus dem Defizit niemals herauskommen können«, gibt Süsskind zu bedenken. »Man müsste es dem damals verantwortlichen Vorstand auf die Füße knallen«, empört sich Repräsentantin Sa-
rah Singer.
Nach mehr als zehn Jahren der Diskussion beschloss die RV 2006 unter dem Vorstand von Gideon Joffe, das Grundstück mit dem ehemaligen Heim, das von der Vivantes-Krankenhausgesellschaft genutzt worden war, zu kaufen und zu sanieren. 2007 zogen die Bewohner ein.
Bald stellten sich erste Mängel ein. Durch die Kanalisation gab und gibt es immer wieder unangenehme Gerüche, die Steckdosen fielen aus den Wänden und der Schwesternnotruf funktionierte nicht. »Wir sind dabei, die Mängel zu beseitigen«, sagt Baudezernent Grigorij Kristal. Weitere Probleme seien die zu kleinen Zimmer. Die Türrahmen seien so eng, dass bettlägerige Patienten beim Verlassen des Zimmers umgebettet werden müssen.
Finanzdezernent Jochen Palenker meint, dass für viel Geld eine nur mäßige Qualität erzielt worden und nicht sachgerecht ge-
baut worden sei. »Unsere Leute müssen es besser haben.« Es sei nun eine Gewissensfrage, ob das Heim geschlossen werden solle, meint Baudezernent Kristal. Er könne sich das allerdings nicht vorstellen. Nicht ausschließen wolle er hingegen, dass es vorübergehend für eine Sanierung dicht- gemacht wird. »Wir hoffen, dass alles erhalten werden kann«, betont auch Lala Süsskind. Sie will nun im Betrieb die Kosten senken und zudem mit mehr Werbung die Auslastung erhöhen. Christine Schmitt

Kulturkolumne

Als Phil mich fütterte

Her mit den 90 Prozent!

von Sophie Albers Ben Chamo  04.05.2025

Gedenkstätten

70 Länder auf neuem Gedenkstein in Neuengamme

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung der Häftlinge wird das Gedenkzeichen am Sonntag eingeweiht

 02.05.2025

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025