Meinung

Respekt, Dank und Anerkennung, Frau Ministerin!

Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger Foto: picture alliance / photothek.de

Anfang Mai wurde ein sog. »pro-palästinensisches Camp« an der Freien Universität Berlin geräumt. Studenten der FU, gemeinsam mit externen Personen, besetzten widerrechtlich das Gelände der Universität und errichteten dort ein Zeltlager.

Hörsäle wurden besetzt und jüdischen Studenten der Zugang verweigert. Die Mörderbande Hamas verherrlichende Parolen waren massenhaft zu hören und auf den beschmierten Wänden in den Innenräumen der Uni zu lesen. Geschmückt mit roten Dreiecken, dem Kennzeichen der Hamas zur Lokalisierung ihrer jüdischen Mordopfer. Die illegale Besetzung war ein Campingplatz des Hasses und der Terrorverherrlichung.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Weder war es, wie verniedlichend vom »SPIEGEL« bezeichnet, ein »Camp« noch »pro-palästinensisch. Der Entfernung der Straftäter folgte unmittelbar ein Offener Brief von fast 1000 Unterzeichnern aus der akademischen Welt der Republik. Beanstandet und angemahnt wurden das Recht auf «friedlichen Protest» sowie der Schutz von «Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Aufrufe zu einer neuen Intifada, Aufrufe zur Auslöschung Israels, das Markieren von jüdischen Studenten als Feinde: Die Zustände des Judenhasses auf dem Campus als »friedlichen Protest« zu beschreiben, ist nichts anderes als ein akademisches Armutszeugnis.

Die Reaktion des Bundesbildungsministeriums

Die Politik, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene hüllte sich zu den skandalösen Vorfällen und dem vollkommen inakzeptablen offenen Brief weitgehend in Schweigen. Mit einer Ausnahme: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung verlangte die Prüfung, ob der Inhalt des offenen Briefes möglicherweise Straftatbestände, insbesondere der Volksverhetzung verwirklichte.

Für sich eine Selbstverständlichkeit, welche auch von den Strafverfolgungsbehörden von Amts wegen zu untersuchen war. Zu Recht stellte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger die Frage, ob für diesen Fall die betreffenden Personen und ihre Institutionen dann noch Fördermittel beziehen dürften.

Heuchlerische Kritik
Die Konsequenz: eine vollkommen unsachliche und tatsachenverdrehende Hasskampagne gegen die couragierte Bundesministerin mit der Forderung ihres Rücktrittes. Wer Straftäter zu Helden macht und die Duldung von Judenhass unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit einfordert, verlässt den Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

Es liegt auf der Hand: Hätten die Straftäter rechte Parolen gegrölt, wäre ihr Verbleib auf dem Campus sowie ihre disziplinarische Verfolgung eine Frage von Stunden. Zu Recht. Die Rücktrittsforderung ist heuchlerisch und ermuntert weitere Straftaten an unseren Universitäten zu Lasten der demokratischen, insbesondere jüdischen Studentenschaft.

Ministerin Stark-Watzinger gebührt Respekt, Dank und Anerkennung für eine klare Haltung gegen Antisemitismus an deutschen Hochschulen.

Der Autor ist Anwalt und Publizist in Berlin.

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025