In ihrem Appell, Israel helfen zu müssen, waren sich Gastgeber und Ehrengäste bei der Magbit-Eröffnung am 2. Dezember in Stuttgart einig. »Haben die Bürger Israels denn keinen Anspruch auf Sicherheit und Menschenrechte?«, fragte die scheidende Sprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW), Barbara Traub, provozierend.
In ihrer Rede betonte Traub im Namen der IRGW die Solidarität mit Israel, die Verbundenheit mit seinen Bürgern und die Notwendigkeit der finanziellen Unterstützung. In diesem Jahr werde diese mit einem Scheck in Höhe von 6.000 Euro für das Net@-Projekt von Keren Hayesod (KH) bekundet. Mit seiner Hilfe können sozial benachteiligte Jugendliche zu Computer-Technikern oder Netzwerk-Experten ausgebildet werden und erhalten damit eine Chance auf einen gut dotierten Arbeitsplatz.
Es gelte nach dem Libanon-Krieg jedoch nicht nur, die zerstörten Gebäude und Straßen wiederaufzubauen, sondern über 20.000 Kindern zu helfen, die eine spezielle Therapie benötigten, um ihre psychische Traumatisierung zu überwinden, betonten der württembergische KH-Vorsitzende Martin Widerker und sein Kollege aus München, David Leschem. Materielle Hilfe sei für die israelische Gesellschaft von fundamtentalem Überlebensinteresse.
Gastredner Aviv Shir-On, ehemaliger israelischer Botschafter in der Schweiz und derzeit stellvertretender Amtsleiter im israelischen Außenministerium, betonte den langjährigen Friedenswillen Israels. Dafür habe der Staat unzählige Zugeständnisse gemacht. Die täglichen Angriffe der Palästinenser und der Hisbollah auf die israelische Zivilbevölkerung behinderten jedoch das Bemühen. Wenn Israel heute seine Waffen niederlegen würde, warnte Shir-On, werde es kein Israel mehr geben.
Israel sei heute noch in der gleichen Situation wie vor 15 Jahren, betonte er. Nach wie vor erkennen die arabischen Nachbarn die Existenz des Staates Israel nicht an. Weder territoriale noch politische Zugeständnisse gegenüber Arafat und seinem Nachfolger Abbas hätten bislang den ersehnten Frieden herbeigeführt, ja durch die Angriffe von Hamas und Hisbollah die Chance auf Frieden in noch weitere Ferne gerückt. Die größte Gefahr nicht nur für Israel stelle jedoch das Regime in Teheran dar, das vorgibt, mit dem Atomprogramm Energie gewinnen zu wollen.
Zur Zeit fordert die Beseitigung der Kriegsschäden enorme materielle Opfer, die Israel ohne Hilfe nicht leisten kann. In dieser schwierigen Situation hilft Keren Hayesod der israelischen Bevölkerung sowie weiterhin den Neueinwanderern aus Äthiopien und Indien. Mit seinem Aufruf, die Arbeit von Keren Hayesod zu unterstützen, stieß Aviv Shir-On auf offene Ohren. Auch viele, die am Abend nicht teilnehmen konnten, hätten weiterhin ihre Unterstützung zugesagt. Die Anwesenden genossen das orientalische Buffet und die Unterhaltung mit israelischen Songs, vorgetragen von Danny Littany und Danny Robas. ja
Ausbildungsplätze