Sachsenhausen

Neue Dauerausstellung in Gedenkstätte eröffnet

Der Eingang zum früheren Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin Foto: picture alliance / imageBROKER

In der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg ist am Montag eine neue Dauerausstellung zur Geschichte der »Inspektion der Konzentrationslager« eröffnet worden. Sie ist eine Überarbeitung und mediale Erweiterung der im ehemaligen Dienstzimmer des Chefs der SS-Behörde am Heinrich-Grüber-Platz gezeigten Ausstellung und trägt den Titel »Verwaltung als Verbrechen«.

Der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, erläuterte, die Ausstellung informiere über »einen der wichtigsten Täterorte des Nationalsozialismus«, der bis heute allerdings weitgehend unbekannt sei: »Im Mittelpunkt der crossmedialen Präsentation, die klassische Elemente wie Fotos und Objekte mit digitalen Anwendungen verbindet, steht der auf einem umfangreichen Formularwesen beruhende, erschreckend effiziente bürokratische Apparat der KZ-Inspektion.«

Von 1938 bis 1945 wurde vom Sitz der SS-Behörde »Inspektion der Konzentrationslager« im sogenannten T-Haus das System der Lager verwaltet und gesteuert. Bis zu 100 SS-Angehörige bestimmten den Angaben zufolge über die Lebensbedingungen in den Lagern und organisierten die Ausbeutung der Häftlinge. Auch Strafmaßnahmen, Misshandlungen und Mordaktionen wurden von hier aus koordiniert.

Kulturstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) sprach von einer beeindruckenden und notwendigen Ausstellung: »Es ist alliierten Soldaten und Häftlingen zu verdanken, dass Dokumente, die hier gezeigt werden, sichergestellt und in den Gerichtsprozessen nach dem Krieg als Beweismittel für die Verbrechen der Nationalsozialisten verwendet werden konnten. Diese Bedeutung sichtbar und verständlich zu machen, ist eine Vermittlungsaufgabe von internationalem Rang.« Das zeige sich auch daran, dass die präsentierten Dokumente aus Archiven, Museen und Gedenkstätten weltweit stammten. kna

Nachrichten

Strände, Soldat, Flüge

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  21.05.2025

Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt: Verfassungsschutz sieht Demokratie bedroht

Im Osten ist die AfD besonders stark. Allerdings etablieren sich auch andere rechtsextremistische Bestrebungen

von Christopher Kissmann  19.05.2025

London

Nach antisemitischem Post: Lineker hört bei BBC auf

In den sozialen Medien teilt Gary Lineker einen Beitrag zum Israel-Gaza-Konflikt mit antisemitischer Konnotation. Nun zieht der frühere Fußballstar die Konsequenz

 19.05.2025

Erinnerungskultur

Beauftragter Klein will neues Konzept für NS-Gedenkstätten

Sie erinnern an die NS-Verbrechen und lenken den Blick auf die Gegenwart: Gedenkstätten. Sie bräuchten verlässlich Gelder und gut ausgebildetes Personal, sagt der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus

von Leticia Witte  19.05.2025

Berlin

»Israelfeindliche Schriftzüge« an Humboldt-Universität

Laut Polizei sind Fassaden am Haupt- und an einem Seiteneingang betroffen

 19.05.2025

Berlin

Linnemann: Migrationsabstimmung mit AfD führte zu Polarisierung

Im Januar ließ die Union über einen Antrag und Gesetzentwurf zur Verschärfung der Migrationspolitik abstimmen. Sie nahm in Kauf, dass die AfD zustimmt. Die Abstimmung hätte besser nicht stattgefunden, meint der CDU-Generalsekretär jetzt

 19.05.2025

Den Haag

Zehntausende fordern härteren Israel-Kurs

Demonstranten tragen symbolisch rote Kleidung, um eine rote Linie für die niederländische Regierung zu markieren

 18.05.2025

Nahost

Militärexperte: Vorgehen in Gaza führt zu Erstarken des islamistischen Terrors

Carlo Masala warnt vor einer Erhöhung des Konfliktpotenzials in der Region

 17.05.2025

Jerusalem

»Der Papst hat Lust auf Dialog«

Abt Nikodemus Schnabel über die Wahl von Leo XIV., das jüdisch-christliche Gespräch und Hoffnung auf Frieden in Nahost

von Michael Thaidigsmann  14.05.2025