NPD-Verbot

Nach dem Aufmarsch

von Daniela Breitbart

Bis zuletzt haben NPD-Gegner versucht, den Aufmarsch der rechtsextremen Partei am vergangenen Samstag in Frankfurt am Main zu verhindern. Sie blockierten Gleise, setzten Signalanlagen der Bahn in Brand und warfen mit Flaschen und Steinen. Ohne Erfolg. Rund 750 NPD-Anhänger traten am späten Vormittag, wenn auch mit zweieinhalbstündiger Verspätung, ihren Protestzug gegen die Globalisierung an: immer wieder attackiert von linken Gegendemonstranten, flankiert und geschützt von 8.000 Polizeibeamten. Nur ein Verbot könnte dem braunen Treiben ein Ende setzen – die Forderung danach wird immer lauter.
Vor dem Rathaus Römer applaudierten am Samstag rund 1.500 Menschen den Rednern, die ein Bündnis gegen Rechtsextremismus aus Gewerkschaften, Kirchen und Parteien auf die Bühne geholt hatte. Der Frankfurter DGB-Vorsitzende Harald Fiedler sagte: »Wir haben versäumt, den An- fängen zu wehren. Ein NPD-Verbot ist überfällig.« Oberbürgermeisterin Petra Roth betonte: »Frankfurt ist eine liberale, tolerante und demokratische Stadt, in der kein Platz ist für eine extremistische Subkultur.« Arno Lustiger fand noch deutlichere Worte: Die »geistige Allianz zwischen Neonazis und Islamisten« sei als Volksverhetzung strafbar, so der Historiker – diese Hetze müsse ausreichen, um die NPD zu verbieten.
Höchste Zeit für ein Verbot – das findet auch die Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch: »Wir müssen verhindern, dass braune Banden ihre Propaganda ungehindert in unseren Städten kundtun und damit die Meinungsfreiheit ad absurdum führen«, sagt sie. Und fügt hinzu: »Es kann nicht angehen, dass die NPD jährlich Millionen aus staatlicher Parteienfinanzierung kassiert, während an anderer Stelle die Mittel für Projekte gegen Rechtsextremismus knapp werden.« Zentralratsvize Dieter Graumann schließt sich Knobloch an: »Die Politik muss das Verbotsverfahren wieder aufnehmen. Sonst sendet sie faktisch das Signal aus, dass die NPD eine Bestandsgarantie hat.«
Auch in der Politik wurden zwischenzeitlich Stimmen laut, die ein Verbot der rechtsextremen NPD fordern. Für den SPD-Fraktionschef im Bundestag, Peter Struck, ist »das Thema NPD-Verbotsverfahren keineswegs erledigt«. Dass der Steuerzahler diese Verfassungsfeinde finanziere, sei »nicht hinnehmbar«. Struck wies allerdings auch darauf hin, dass ein neues Verbotsverfahren sorgfältig vorbereitet werden müsse: »Wenn wir ein zweites Mal scheitern würden, wäre das eine Katastrophe.«

Prozess

Gil Ofarim gesteht vor Gericht

Der Sänger legte überraschend ein Geständnis ab

 28.11.2023 Aktualisiert

Terror

»Emily ist zu uns zurückgekommen!«

Ihren neunten Geburtstag erlebte sie in Geiselhaft. Nun ist das zunächst für tot gehaltene irisch-israelische Mädchen freigelassen worden

von Holger Mehlig  26.11.2023

Solidaritätsbesuch

Steinmeier reist nach Israel 

Jetzt ein Besuch in Israel? Gerade jetzt, sagt der Bundespräsident vor seiner Reise, die an diesem Sonntag beginnt. Wie außergewöhnlich diese wird, zeigt sich schon daran, dass er dazu vorab eine Videobotschaft veröffentlicht

 25.11.2023

Gaza

Israelische Armee findet Hamas-Tunnel unter Schifa-Klinik

Die Funde zeigen, dass die Hamas das Klinikum zu einem Militärstützpunkt umgebaut hatten

 19.11.2023

Berlin

Das erhofft sich Scholz vom Erdogan-Besuch

Der türkische Präsident ist umstritten, aber mächtig

von Michael Fischer und Mirjam Schmitt  17.11.2023

Social Media

TikTok kämpft gegen Bin-Laden-Pamphlet

Zwölf Jahre nach Bin Ladens Tod geht sein judenfeindliches Pamphlet viral

 17.11.2023

Prozess

Experte und Digitalforensiker entlastet womöglich Gil Ofarim

Ofarim muss sich seit dem 7. November wegen mutmaßlicher Verleumdung, falscher Verdächtigung sowie Betrugs verantworten

 17.11.2023

Aufgegabelt

Blintzes mit Schoko-Chili-Soße

Rezepte und Leckeres

von Katrin Richter  17.11.2023

Gaza

Berichte: Israels Armee findet Waffen im Al Schifa-Krankenhaus

IDF: Zu Spannungen zwischen den Truppen und Patienten oder Personal sei es nicht gekommen

 15.11.2023