Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus ist in Israel am Sonntag eine Maskenpflicht verhängt worden. Nach der Vorschrift des Gesundheitsministeriums muss nun in der Öffentlichkeit ein Mundschutz getragen werden. Es gibt einige Ausnahmen, darunter Kinder unter sechs Jahren und Menschen mit Behinderungen, die das Tragen einer Maske nicht ermöglichen.
Die Menschen in Israel sind angewiesen, sich nicht mehr als 100 Meter von ihrem Zuhause zu entfernen. Ausgenommen davon sind Menschen mit Arbeitsplätzen, die als essenziell gelten. Auch Einkäufe von Lebensmitteln und Medikamenten sind erlaubt.
FLÜGE Regierungschef Benjamin Netanjahu wies am Samstag einen vorläufigen Stopp aller Flüge nach Israel an. Dies soll gelten, bis gewährleistet werden kann, dass Einreisende für eine zweiwöchige Quarantäne in spezielle Hotels gebracht werden können. Zuvor war bekannt geworden, dass Einreisende etwa aus New York ungeprüft den Flughafen verlassen konnten.
BESCHRÄNKUNGEN In mehreren strengreligiösen Vierteln in Jerusalem wurden am Sonntag weitere Beschränkungen verhängt. Sie wurden am Mittag abgeriegelt, die Ein- und Ausfahrt sollte nur in Ausnahmen erlaubt werden. Hintergrund der Entscheidung der Regierung ist die Tatsache, dass die Zahl der Coronavirus-Infizierten in diesen Gegenden besonders hoch ist. In den dicht besiedelten Vierteln leben viele kinderreiche Familien. Etwa zwölf Prozent der rund neun Millionen Bürger Israels sind nach Angaben des Israelischen Demokratie-Institutes strengreligiöse Juden. Jerusalem ist landesweit die Stadt mit den meisten Infizierten.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 mittlerweile bei 10878 Personen in Israel nachgewiesen worden, 1388 sind wieder genesen. 103 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. dpa