heinz-galinski-preis

Lebensmut durch Abenteuer

Die Deutsch-Israelische Hilfe für krebskranke Kinder hat den Heinz-Galinski-Preis 2009 erhalten. Die Auszeichnung der Heinz-Galinski-Stiftung ist mit 5.000 Euro dotiert. »In erster Linie soll kranken Kindern geholfen werden, ihre Not zu lindern oder sie sogar zu heilen«, betonte die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süsskind, bei der feierlichen Überreichung des Preises an Friede Springer, der Vorsitzenden der deutsch-israelischen Hilfsorganisation am Dienstagabend im jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße. In zweiter Linie führe diese Initiative aber auch Ärzte und Pflegepersonal in Israel und Deutschland zusammen, die sich kennenlernen in ihrem gemeinsamen Kampf gegen diese lebensbedrohliche Krankheit und trage damit über »medizinische und wohltätige Aspekt« hinaus direkt zu »Verständigung und Begegnung von Vertretern der zwei Staaten« bei, sagte Lala Süsskind. »Diese doppelte menschliche Ausprägung war es, die uns dazu inspirierte, zum ersten Mal eine Organisation und keine Personen auszuzeichnen.«
Der Verein Deutsch-Israelische Hilfe für krebskranke Kinder wurde vor 22 Jahren von elf Berlinern ins Leben gerufen. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Friede Springer und Ruth Galinski, die Ehefrau des ehemaligen Berliner Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde und des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski sel. A.. Ruth Galinski ist heute Ehrenvorsitzende des Vereins. Seit der Gründung wurden über zwei Millionen Euro je zur Hälfte nach Deutschland und Israel weitergegeben, um medizinische Forschung, Labore und Technik zu finanzieren und den Erfahrungsaustausch zu fördern.
Ein zentrales Anliegen ist dabei die Begegnung zwischen den betroffenen Kindern und Ihren Familien. Mit Ausflügen und besonderen Veranstaltungen, mit kostenlosen Ferien wechselseitig in Deutschland und Israel setzt der Verein auf die Medizin »Lachen und Lebensfreude«, betonte Ruth Galinski. Friede Springer bezeichnete die Verleihung des Heinz-Galinski-Preises als besondere Ehrung für diese Art der Völkerverständigung zwischen Israel und Deutschland. Von dem Preisgeld würden sechs Krebskranke Kinder aus Israel nach Deutschland eingeladen. Zusammen mit ihren Geschwistern sollen sie im Waldpiraten-Camp Urlaub machen und »neuen Mut und neue Kraft schöpfen durch gemeinsame ›Abenteuerferien‹ im einzigen Freizeit– und Feriencamp für krebskranke Kinder und ihre Geschwister in Deutschland.« Die Heidelberger Einrichtung der Deutschen Kinderkrebsstiftung ist auf die Tumorbehandlung von Kindern spezialisiert. Gleichzeitig wird den jugendlichen Patienten aus Israel die Möglichkeit zum Kennenlernen von krebskranken deutschen Kindern geboten.
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 1.800 Kinder und Jugendliche an Krebs. In Israel beträgt die Zahl etwa 200. Bei der Erforschung der Krebserkrankung bei Jugendlichen arbeitet die Deutsch-Israelische Hilfe für krebskranke Kinder mit Forschungsprojekten in Deutschland und Israel zusammen und fördert sowohl die Arbeit von Isaac Yaniv, dem Direktor der Krebsabteilung des »Schneider Children’s Medical Center«, der größten Kinderkrebsklinik in Israel, als auch von Lothar Schweigerer, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des HELIOS Klinikums Berlin-Buch, die über eine große Kinderkrebsstation verfügt. Christine Schmitt

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Meinung

BBC: Diese Plattform für anti-israelische Vorurteile und Extremismus ist nicht mehr zu retten

Der öffentlich-rechtliche Sender Großbritanniens hat sich anti-israelischen Vorurteilen und Extremismus geöffnet. Er braucht dringend Erneuerung

von Ben Elcan  13.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025