Elmar Brok

»Keine EU-Mittel für Terror gegen Israel«

»Keine EU-Mittel für Terror gegen Israel«
Elmar Brok über Europas
Reaktionen auf den Hamas-Sieg

Herr Brok, die radikalislamische Hamas hat in einer demokratischen Wahl die Macht in den Palästinensergebieten erobert. Wie geht die EU damit um?
brok: Wir werden nun genau hinsehen, wie die nächsten Schritte der Hamas sein werden, und dann gemeinsam entsprechend handeln, das heißt keine Förderung, wenn die Hamas keinen Gewaltverzicht übt und das Existenzrecht des Staates Israel nicht anerkennt.

Sie haben nach dem Wahlsieg der Hamas deren Gewaltverzicht gefordert. Ansonsten müsse die EU-Förderung Palästinas eingestellt werden. Glauben Sie wirklich, daß die Terrororganisation den Appellen folgt und auch die Vernichtung Israels aus ihrer Charta streicht?
brok: Die Hamas wird nur eine Chance haben, als echte akzeptierte Regierungspartei zu handeln: indem sie der Gewalt abschwört und die Zweistaatenlösung anerkennt. Wie könnte man sich Verhandlungen mit einem Partner vorstellen, der den anderen vernichten will?

Worte sind willig. Wie sollte ein Gewaltverzicht konkret aussehen?
brok: Durch klare Worte und Taten. Anschläge durch Hamas und mit Unterstützung der Hamas darf es jedenfalls keine geben.

Angenommen, Hamas schwört der Gewalt nicht glaubhaft ab, wann dreht die EU den Palästinensern den Geldhahn zu?
brok: Das hängt vom einzelnen Programm ab. Es muß zwischen der Förderung der Autonomiebehörde und Geldern für bestimmte Projekte der Zivilbevölkerung differenziert werden. Beispielsweise steuert die EU einen großen Anteil der Mittel zur UN-Hilfe für palästinensische Flüchtlinge bei, der UNRWA, deren Streichung niemand ernsthaft fordern kann. Die Autonomiebehörde jedoch muß ihre Zuweisung umgehend verlieren. Es darf nicht möglich werden, EU-Mittel für Terror und gegen Israel zu verwenden. Dies ist Grundlage für die Prüfung jeglicher Förderung.

Hamas wird vom Iran unterstützt. Muß Europa nach der Palästinenserwahl seine Haltung gegenüber Teheran überdenken?
brok: Die EU und insbesondere das Europäische Parlament haben immer klargemacht, daß sie die Unterstützung von Terrororganisationen wie Hisbollah und Hamas nicht akzeptieren. Die Reden des iranischen Präsidenten gegen Israel und zum Holocaust haben eine klare und einheitliche Ablehnung erfahren.

Mit dem Vorsitzenden des Auswärtigen
Ausschusses des Europaparlaments
sprach Detlef David Kauschke.

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025