London

Kandidaten für den Labour-Vorsitz stellen sich vor

Kandidaten: Rebecca Long Bailey, Emely Thornberry, Keir Starmer und Lisa Nandy (v. l.) Foto: Daniel Zylbersztajn

Die britische Labour-Partei sucht nach der Wahlschlappe vom Dezember einen neuen Chef. Die vier potenziellen Nachfolger von Jeremy Corbyn stellten sich am Donnerstag in der Londoner Synagoge in St. Johns Wood der jüdischen Gemeinde vor.

Der Antisemitismusvorwurf gegen verschiedene Parteirepräsentanten spielte bei der schweren Niederlage, die Labour bei den Parlamentswahlen erlitt, eine Rolle. Insofern war den Kandidaten dieser Termin nun besonders wichtig. Und dem Publikum anscheinend auch: Die Veranstaltung musste zuvor aufgrund des großen Interesses vom Londoner jüdischen Kulturzentrum JW3 in die Synagoge verlegt werden, weil diese mit ihren 1020 Sitzen mehr Kapazität hat. Eingeladen hatte die Jüdische Labourbewegung (JLM) in Zusammenarbeit mit der jüdischen Wochenzeitung »Jewish News« und der Gruppe der Freunde Israels in der Labourpartei.

Untersuchungen In ihren Redebeiträgen versprachen alle Kandidaten, die Empfehlungen der gegenwärtig noch laufenden parteiinternen Untersuchungen zu den Antisemitismusvorwürfen zu berücksichtigen. Dabei würden auch die Forderungen des jüdischen Dachverbands Jewish Board of Deputies berücksichtigt.

Besonderen Beifall erhielt die Kandidatin Lisa Nandy, Abgeordnete aus Wiggan bei Manchester, für ihre leidenschaftliche und kompromisslose Rede. Auf Nachfrage betonte sie sogar, Zionistin zu sein. Der Abgeordnete Keir Starmer machte öffentlich, dass seine Eltern jüdisch sind und er Familie in Israel hat.  Schatten-Außenministerin Emily Thornberry verwies auf ihren jüdischen Ehemann.  Selbst Rebecca Long-Bailey, Lieblingskandidatin der Linken, erklärte ihre Nähe zur zionistischen Sache.

Die vier Kandidaten waren sich einig, dass Labour in der Vergangenheit nicht ausreichend auf den Judenhass in den eigenen Reihen reagiert habe. Und sie machten klar, dass die Partei in Zukunft wieder zu ihren Werten von Gleichberechtigung und Antirassismus finden müsse, damit sie wieder politische Heimat jüdischer Mitglieder werden könne.

 

Mario Voigt mit Stimmen der Linken zum Ministerpräsident gewählt

 12.12.2024

RIAS: AfD ist eine Gefahr für Juden in Deutschland

 11.12.2024

Amsterdam

Nach antisemitischer Hetzjagd: Haftstrafen für drei Angeklagte gefordert

Einen Monat nach den Übergriffen stehen nun sieben Menschen vor Gericht

 11.12.2024

Brandenburg

Antisemitismusbeauftragter fordert Priorisierung der Bildungsarbeit

Auch die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und Menschen müsse gewährleistet werden, sagte Büttner

 10.12.2024

Berlin

Nach dem Sturz von Assad: Wie geht es nun weiter für die syrischen Flüchtlinge in Deutschland?

von Anne-Béatrice Clasmann  09.12.2024

Ausstellung

Projekt zu verlorenen Büchern aus der NS-Zeit erreicht Israel

Ausstellungseröffnung am Montagabend in Tel Aviv

 09.12.2024

Israel

Netanjahu beginnt Aussage in seinem Korruptionsprozess

Die Anwälte des Ministerpräsidenten hatten sich wegen der Kriegszustände in der Region vergeblich um einen längeren Aufschub seiner Aussage bemüht

 09.12.2024

Nahost

Machtwechsel in Syrien: Was wir wissen - und was nicht 

von Martin Romanczyk  08.12.2024

Krieg

Armee rät Dutzenden Soldaten ab, ins Ausland zu reisen

Nach Klagen von israelfeindlichen Gruppen könnten sie Gefahr laufen, verhört oder verhaftet zu werden

von Sabine Brandes  05.12.2024