Westjordanland

Israelische Armee führt Einsatz in Terrorhochburg Dschenin durch

Ein israelisches Militärfahrzeug am Dienstag in Dschenin Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Bei einem neuen größeren Militäreinsatz Israels in der Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben mindestens acht Menschen getötet worden. Mehr als 35 weitere Palästinenser seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit.

Die Armee hatte zuvor mitteilt, gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst und Polizeikräften habe man einen »Anti-Terror-Einsatz« in der Stadt gestartet, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt. Der Name der Operation sei »Eisenmauer«. 

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte, es handele sich um eine »großangelegte und wichtige Militäroperation«, die der Sicherheit im Westjordanland dienen solle. Man gehe überall dort vor, wohin die iranische Achse ihre Arme ausstrecke. Seit Beginn des Gaza-Kriegs mit dem Hamas-Massaker vor mehr als einem Jahr ist die Lage im Westjordanland besonders angespannt. 

Hamas ruft zu Konfrontationen mit der Armee auf

Die palästinensische Terrororganisation Hamas rief zu einer »Generalmobilisierung« und zu Konfrontationen mit der Armee im Westjordanland auf. Auch die Organisation Islamischer Dschihad rief die Einwohner des Westjordanlands auf, sich »diesem kriminellen Einsatz mit allen Mitteln zu widersetzen«. Netanjahus Stellungnahme sei in Verbindung »mit einem umfassenden Genozid gegen unser Volk« zu sehen, hieß es in der Mitteilung mit Blick auf den Gaza-Krieg. 

Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde, die mehrere Wochen lang in Dschenin gegen militante Kräfte im Einsatz waren, zogen sich nach palästinensischen Angaben vorher zurück. Nach Medienberichten drangen Bodentruppen und Spezialeinheiten in die Stadt ein. Es habe auch mehrere Drohnenangriffe gegeben.

Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten von drei Millionen Palästinensern rund 700.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. dpa/ja

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025