Israels nationaler Sicherheitsrat hat vor Reisen zum Eurovision Song Contest (ESC) im schweizerischen Basel gewarnt. Angesichts der zu erwartenden und möglicherweise in Gewalt ausartenden Proteste sollten Israelis bei Schweiz-Besuchen vom Zeigen jüdischer oder israelischer Symbole absehen, heißt es laut israelischen Medien (Donnerstag) in der Reisewarnung.
Auch sollten Israelis in der Schweiz ihren Aufenthaltsort nicht in sozialen Medien veröffentlichen, nicht über den Militärdienst oder den Krieg diskutieren sowie die App des Heimatfrontkommandos herunterladen, um aktuelle Warnungen zu erhalten.
Im vergangenen Jahr gab es demnach insgesamt 360 gegen Israel gerichtete Proteste in der Schweiz. Der Sicherheitsrat geht laut Berichten davon aus, dass es um den Musikwettbewerb und die Präsenz der israelischen Delegation zu weiteren Protesten kommt, die als Deckung für Anschläge auf Israelis genutzt werden könnten.
Vorwürfe gegen israelischen Sender
Zuletzt hatten laut Berichten ehemalige ESC-Teilnehmern die Europäische Rundfunkunion aufgefordert, Israel und seinen öffentlich-rechtlichen Sender Kan von dem Wettbewerb auszuschließen. In einem offenen Brief warfen sie Kan vor, »an Israels Völkermord an den Palästinensern in Gaza und dem jahrzehntelangen Regime der Apartheid und der militärischen Besetzung des gesamten palästinensischen Volkes« mitschuldig zu sein. Musik dürfe nicht als »Instrument zur Beschönigung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit« benutzt werden.
Zuvor hatten bereits die slowenische Rundfunkanstalt RTVSLO sowie die spanische Fernseh- und Rundfunkanstalt RTVE den Ausschluss Israels vom ESC gefordert.
Das ESC-Finale findet am 17. Mai in Basel statt. Für Israel geht die 24 Jahre alte Yuval Raphael in den Wettbewerb. Sie ist eine Überlebende des Angriffs der Hamas vom 7. Oktober 2023, der die israelische Militäroffensive in Gaza auslöste. Raphael sagte im Vorfeld, ihr Beitrag »New Day Will Rise« sei für sie ein »Lied der Hoffnung und Heilung«. kna