Nir Barkat

High-Tech für Jerusalem

Jerusalem hat einen neuen Bürgermeister. Bei den israelischen Kommunalwahlen setzte sich der liberale Kandidat, Nir Barkat, am Dienstag gegen den ultraorthodoxen Prätendenten Meir Porusch durch. Der ehemalige High-Tech-Unternehmer und bisherige Oppositionsführer im Stadtrat konnte 52 Prozent der abgegebenen Stimmen für sich verbuchen und damit in der ersten Runde ins Ziel laufen. Allerdings war die Wahl bis zum Schluss spannend. Nach den letzten Vorwahlumfragen war Barkats ursprünglich zweistelliger Vorsprung auf einige Prozentpunkte ge-
schrumpft. Und weil viele ultraorthodoxe Wähler den Meinungsforschern aus Trotz nicht die Wahrheit sagen, glaubten viele Beobachter am Dienstagmorgen an ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Barkat und Porusch. Zum Schluss konnte Letzterer mit 43 Prozent der Stimmen zwar einen ihm noch vor einigen Wochen nicht zugetrauten Achtungserfolg erzielen, verfehlte aber sein Ziel, nach dem scheidenden Stadtvater Uri Lupolianski zweiter ultraorthodoxer Amtsinhaber zu werden.
Zum einen scheiterte Porusch, weil es Barkat gelungen ist, einen Großteil seiner Anhänger zum Gang ins Wahllokal zu motivieren. Zum anderen aber war die ultraorthodoxe Front, die hinter dem frommen Kandidaten stand, nicht so geschlossen, wie Poruschs Wahlstab gehofft hatte. Denn die größte chassidische Sekte, die Gerer, hatten wegen innerorthodoxer Streitigkeiten ausgerechnet für den barhäuptigen Barkat gestimmt. Der ganz große Verlierer des Jerusalemer Kräftemessens war aber der schrille Milliardär Arka- di Gajdamak. Er brachte es nur auf dreieinhalb Prozent der Stimmen.
In Tel Aviv blieb die Novemberrevolution aus. Mit 51 Prozent der Stimmen setzte sich Amtsinhaber Ron Huldai klar im ersten Wahlgang durch. Allerdings konnte sein Herausforderer, der Knessetabgeordnete Dov Chanin, 34 Prozent der Wähler für sich gewinnen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, ist Chanin doch seit fast drei Jahrzehnten aktiver Kommunist, der im Parlament die fast ausschließlich von arabischen Israelis gewählte, kommunistische Chadasch-Partei vertritt. In Haifa konnte sich der von Kadima gestützte Jona Jahaw behaupten. Dagegen kam es anderswo zum Dinosauriersterben. Im Alter von 73 Jahren musste Jaakow Terner nach einem Jahrzehnt seinen Sessel als Bürgermeister von Beer Schewa räumen. In Rischon Lezion wurde Meir Nitzan nach 25 Amtsjahren abgewählt. Noch länger hatte Zvi Zilker der aufstrebenden Hafenstadt Aschdod als Stadtvater gedient. Jetzt aber wurde auch er nach 34 Jahren vom Wähler in den Ruhestand geschickt. Wladimir Struminski

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

New York City

UN-Sicherheitsrat verurteilt Israels Angriff auf Katar einhellig

Sogar die USA schlossen sich der Erklärung an

 12.09.2025

Eurovision Song Contest

Gegen Israel: Irland erpresst Eurovision Song Contest-Veranstalter

Nach Slowenien hat auch Irland verkündet, dem Eurovision Song Contest fernzubleiben, sollte Israel teilnehmen. Damit verstoßen sie gegen Grundregeln des international beliebten TV-Wettbewerbs

 11.09.2025

Krieg

Zwei Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen

Am Sonntagmorgen wurde Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen. Eine Bekenner-Erklärung gibt es auch

 07.09.2025

Berlin

Uni-Präsidentin rechnet mit neuen »propalästinensischen« Aktionen

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, rechnet zum Wintersemester erneut mit »propalästinensischen« Aktionen. Dabei seien unter den Beteiligten kaum Studierende

 07.09.2025

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025