Friedhof

Gräber auf der Silberscheibe

Gräber auf der Silberscheibe

Virtueller Rundgang:
Eine CD-Rom über den alten Kasseler Friedhof

Der fast 400 Jahre alte jüdische Friedhof in Kassel ist im Computerzeitalter angekommen. Die jüdische Gemeinde der nordhessischen Stadt lädt mit einer CD-Rom zum virtuellen Rundgang über den »Guten Ort« – ein bislang einzigartiges Projekt.
Die CD-Rom stellt ausführlich den von 1630 an genutzten alten Friedhof in Bettenhausen vor. Die knapp 20.000 Quadratmeter große Anlage mit rund 3000 Grabsteinen, eingebettet in eine parkähnliche Landschaft, ist weitgehend erhalten. Heute bestattet die Kasseler jüdische Gemeinde ihre Toten jedoch nicht mehr hier, sondern auf dem nahe gelegenen neuen jüdischen Friedhof, der 1932 angelegt wurde.
Fünfzehn ausgewählte Gemeindemitglieder, die in Bettenhausen beerdigt sind, werden auf der CD-Rom mit kurzen Porträts vorgestellt – Persönlichkeiten, die für die jüdische Gemeinschaft oder für Kassel bedeutend waren. Die von der Gemeindevorsitzenden Esther Haß verfassten Texte widmen sich aber auch der jüdischen Bestattungskultur, der Pflege der Friedhöfe, dem Wandel in der Gestaltung der Grabsteine.
Alle Texte sind mit Links zu Zusatzinformationen und vor allem zu Abbildungen versehen. Denn die CD-Rom soll nicht nur ein intellektuelles, sondern auch ein optisches Vergnügen sein: Eine Galerie mit hundert Fotos zeigt den Friedhof zu allen Jahreszeiten. Aufgenommen hat sie die Fotografin Rita Ostrowskaja; ihr Mann Oleg Ostrovskyy, Maschinenbauingenieur und Computerspezialist, hat die von der Stadt Kassel geförderte CD-Rom programmiert.
Die informative Silberscheibe soll nicht nur Anklang bei der Kasseler Bevölkerung, sondern auch im Schulunterricht Verwendung finden. Das Interesse ist groß: Das Kasseler Museum für Sepulkralkultur möchte die CD-Rom in seine Dauerausstellung integrieren. Joachim F. Tornau

Die CD-Rom »Jüdischer Friedhof Kassel« kostet 7,50 Euro. Sie ist erhältlich bei der Jüdischen Gemeinde (Bremer Straße 3, 34117 Kassel, Telefon 0561/ 78 80 93-0) und im Mu- seum für Sepulkralkultur (Weinbergstraße 25-27, 34117 Kassel, Telefon 0561/ 918 93-0, www.sepulkralmuseum.de).

Jahresbericht

Weniger Fälle von Extremismusverdacht in Bundeswehr

Der Militärische Abschirmdienst (MAD) habe zum Jahreswechsel 962 Fälle bearbeitet, hieß es

 04.06.2023

Fußball

»Feuert unsere Jungs an!«

Für Makkabi geht es um den Titel und um die Teilnahme am DFB-Pokal in der nächsten Saison

von Elke Wittich  02.06.2023

Dresden

Sachsen unterstützt neue Antisemitismus-Projekte

Abgedeckt werden unter anderem der Umgang mit Verschwörungsmythen und die Befähigung zur argumentativen Gegenwehr

 01.06.2023

Unglück auf dem Lago Maggiore

Geheimdienst-Mitarbeiter und israelischer Ex-Agent unter den Toten

Israels Außenministerium bestätigt den Tod eines etwa 50 Jahre alten israelischen Staatsbürgers

 30.05.2023

Streaming

Warum Serien über ultraorthodoxe Juden so erfolgreich sind

»Shtisel« und »Unorthodox« fanden weltweit ein großes Publikum auf Netflix. Mit der Serie »Rough Diamonds« steht jetzt wieder eine ultraorthodoxe Familie im Mittelpunkt

von Christiane Laudage  30.05.2023

Studie

Ist Grüner Tee wirklich gesund?

Israelische und kanadische Forscher finden heraus, dass Grüner Tee ungeahnte Gefahren bergen könnte

von Lilly Wolter  28.05.2023

Wissenschaftler über Berg in Brienz: Es gibt drei Szenarien - zwei sind besonders dramatisch

von Beni Frenkel  25.05.2023

Ermreuth

Angeklagter räumt versuchten Brandanschlag auf Synagoge ein

Die Generalstaatsanwaltschaft geht von einem »rechtsextremen und judenfeindlichen Tatmotiv« aus

 25.05.2023

Bayern

Prozessbeginn wegen versuchten Brandanschlags auf Synagoge Ermreuth

Der Angeklagte soll versucht haben, einen Feuerwerkskörper zu entzünden, um ihn ins Innere zu werfen

 25.05.2023