Jerusalem

»Friede in deinen Mauern«

von Miryam Gümbel

»Es möge Friede sein in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen.« Mit diesem Zitat aus Psalm 122 begrüßte Vizepräsident Yehoshua Chmiel im Namen der IKG die Gäste bei der »Jom Jeruschalajim Gala« im festlich geschmückten Hubert-Burda-Saal. Die Gemeinde hatte gemeinsam mit der Zionistischen Organisation Deutschland (ZOD) und Keren Hayesod (KH) zur Feier des 40. Jahrestages der Wiedervereinigung Jerusalems eingeladen.
Wer Jerusalem als eine Stadt des Friedens bezeichne, kenne entweder die Geschichte nicht oder wisse nicht um die Bedeutung des Wortes Frieden, meinte ZOD-Präsident Robert Guttmann bei seinem historischen Rückblick. Vor rund 4.000 Jahren sei die Stadt erstmals erwähnt worden – von den Ägyptern, die sie Rusalimum nannten. Von 1010 bis 970 v.d.Z. war die »goldene Zeit« von König David, der im Jahr 1003 Jerusalem zur Hauptstadt machte. Im Jahr 950 vor der Zeitrechnung begann König Salomon mit dem ersten Tempelbau. Bereits 931 wird Israel geteilt – in Israel und Juda. Im Jahr 586 wird der Tempel durch Nebukadnedzar zerstört, das erste Exil nach Babylon folgt. 66 Jahre später beginnen die Juden mit dem zweiten Tempelbau und kurz darauf mit der Errichtung der Stadtmauer.
Nach der Herrschaft der Griechen war von 166 bis 135 v.u.Z. eine kurze Periode der Freiheit, die Zeit der Makkabäer. Dann kamen die Römer. Ab dem Jahr 135 nach der Zeitrechnung durften Juden nicht einmal mehr in Jerusalem wohnen. Es folgte die byzantinische Periode, dann kamen im 7. Jahrhundert die Muslime. Der Vernichtungszug der Kreuzritter gegen diese traf auch die Juden.
Als die Kreuzritter das Heilige Land verlassen hatten, kam es, wie Guttmann hervorhob, zur ersten Alija: 200 Rabbiner aus England und Frankreich kamen als Gruppe ins Heilige Land. Dauerhaften Frieden für Jerusalem gab es aber nicht – auch dann nicht, als am 14. Mai 1948 der Staat Israel proklamiert wurde.
»Es gab kein Israel ohne Jerusalem, und es wird kein Israel ohne Jerusalem geben«, unterstrich Guttmann. »Jerusalem war und ist der kulturelle und moralische Mittelpunkt der Juden auf der ganzen Welt, vor den Vertreibungen und auch in der Diaspora.« Und der ZOD-Präsident hob auch die religiöse Bedeutung der Stadt hervor. »Nächstes Jahr in Jerusalem« – dieser Satz wurde von Kindesbeinen an bis zum letzten Atemzug die Richtlinie für das jüdische Leben.
»Ich werde es nicht vergessen, als zum ersten Mal die israelische Armee an Jom Haatzmaut in Jerusalem sich zeigen durfte. Diese Freude, dieses Glück und dieser Stolz und die Freudentränen. Das kann man schwer beschreiben«, erzählte Guttmann. Die Festgäste erhielten einen Eindruck davon in den Bildern und Filmsequenzen, die auf die Leinwand im Saal projiziert wurden.
Ebenso wie schon Chmiel sparte auch Guttmann nicht mit Kritik an der Nicht-Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels zum Beispiel durch Deutschland. Er erwähnte den Offenen Brief von Yoel Hason, einem Abgeordneten der regierenden Kadima-Partei. Darin habe dieser dem deutschen Botschafter in Israel, Harald Kindermann, »Chuzpe« vorgeworfen, dass »ausgerechnet Deutschland« trotz der historischen Verpflichtung am jüdischen Volk, einen Boykott der Feiern zur 40-jährigen Wiedervereinigung Jerusalems nach 19-jähriger Trennung anführe.
Mit einer kleinen Episode über die Gemeinsamkeit der Juden bei allen Unterschieden wünschte Rabbiner Steven Langnas Jerusalem ebenso wie der Münchner Gemeinde eine glückliche Zukunft.
Die IKG feierte den Tag voller Begeisterung. Das Jugendzentrum und ihre Projektgruppe Neschama hatte mit einem Film die Erinnerung an den großen Jerusalemer Bürgermeister Teddy Kollek vorbereitet. Mit dem anschließenden gemeinsam gesungenen Lied »Jeruschalajim schel sahav« ging der Abend dann endgültig in eine große Party mit viel Musik und Tanz über. Die Pariser Liveband »Laurent Folies« begeisterte die Gäste. Arabische Lieder aus dem Jemen, gesungen von der in München lebenden Israelin Ilana Weigert, begeisterten das Publikum ebenso wie chassidische Klänge.

Capri

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