Hans-Rüdiger Minow

»Fehlende Kooperation«

Herr Minow, zwischen der Initiative »Zug der Erinnerung« und der Deutschen Bahn AG ist es zum Streit um Gebühren für die Benutzung des Schienennetzes gekommen (vgl. S. 2). Worum geht es?
minow: Wir haben Monate vor Beginn der Fahrt am 8. November mit der Bahn AG und dem Verkehrsministerium Kontakt aufgenommen und um Unterstützung gebeten. Man hat uns nicht geantwortet. Dann wurden unsere Bitten kategorisch abgelehnt. Der »Zug der Erinnerung« soll wie ein übliches Wirtschaftsobjekt behandelt werden, wie ein Schrottzug, der durch Deutschland fährt. Wir können die von der Bahn AG geforderten Summen aus den Spenden der bisher über 40.000 Besucher bezahlen. Aber dieses Geld fehlt für eine Ausweitung der Fahrt des Gedenkens. Letztlich geht der Streit nicht um Geld, sondern um die Erinnerungskultur.

Warum gibt es keine Kooperation mit der Bahn?
minow: Es gab 2006 und 2007 mehrere Versuche, eine Kooperation herzustellen. Das Bundesverkehrsministerium hat uns und die Bahn AG zu Gesprächen nach Berlin eingeladen. Wir sind dieser Einladung zweimal gefolgt, wer nicht kam, war die Bahn AG. Sie möchte auf keinen Fall in einen Zusammenhang mit der Reichsbahn gebracht werden. Das ist nachvollziehbar, aber falsch. Die ge-
samte Kontroverse hätte vermieden werden können, wenn von Anfang an eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit bestanden hätte.

Hätte das Bundesverkehrsministerium stärker eingreifen sollen?
minow: Das Ministerium war damals froh, dass es sich mit Herrn Mehdorn wenigstens über eine Ausstellung einigen konnte, die auf Initiative von Serge und Beate Klarsfeld entstanden war (vgl. JA vom 26. Oktober 2006). Diese Bahn-Ausstellung soll am 23. Januar eröffnet werden. Dem offiziösen Vorhaben waren und sind die Bürgerinitiativen im Weg.

Arbeiten Sie mit den Klarsfelds zusammen?
minow: Ihre Organisation besteht aus Söhnen und Töchtern der Opfer, die deportiert worden sind und endlich Genugtuung vom deutschen Staat erfahren möchten. Das ist längst überfällig. Wir sind Kinder und Enkel der Täter. Es gibt keinen Widerspruch zwischen dem, was wir machen, und der Ausstellungsbeteiligung der Klarsfelds.

Mit dem Vorstandssprecher der Initiative »Zug der Erinnerung« sprach Ingo Way.

Berlin

Wagenknecht-Bündnis gegen Waffenexporte nach Israel

Das Bündnis Sahra Wagenknecht fordert einen kompletten »Waffenstopp«

 22.04.2024

Capri

G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation

Der Iran wird aufgefordert auf, die Unterstützung der Terrororganisation Hamas zu beenden

 19.04.2024

Frankfurt am Main

Angriff Israels auf Iran belastet Aktienmarkt

Der Leitindex Dax sackte gleich zu Beginn des Handelstages ab

 19.04.2024

Jerusalem

Baerbock trifft Premier Netanjahu und Präsident Herzog

 17.04.2024

Israel

Omer und ich

Ich habe einen neuen Mitbewohner, einen neuen Freund. Omer Shem Tov ist bei mir eingezogen. Er hat wunderschöne Augen, blaugrün und gutmütig, während ich derzeit schlecht schlafe, schließt er sie nie

von Gabriella Meros  15.04.2024

Naher Osten

G7 verurteilen Angriff auf Israel

Die sieben großen Industriestaaten hatten am Sonntag ein Treffen einberufen

 14.04.2024

Berlin

Zentralrat der Juden ruft Deutschland und die EU zu einer harten Position gegenüber Iran auf

Zentralrat hat den Großangriff Irans auf Israel mit aller Schärfe verurteilt

 14.04.2024

Rechtsextremismus

Zentralrat: »AfD-Funktionäre müssen immer wieder mit ihren radikalen Ansichten konfrontiert werden«

Zentralratspräsident Josef Schuster äußert sich zum TV-Duell

 12.04.2024

NRW

Haftbefehl gegen drei Jugendliche wegen Terrorverdachts

Sie werden verdächtigt, einen islamistisch motivierten Anschlag geplant zu haben

 12.04.2024