Italien

Empörung nach antisemitischen Vorfällen bei Römer Derby

Am Sonntag waren im Stadio Olimpico antisemitische Sprechchöre zu hören. Foto: picture alliance / NurPhoto

Nach dem Römer Stadtderby gibt es in Italien Empörung über das Verhalten und Auftreten der Fans von Lazio Rom, die mit rassistischen und antisemitischen Ausfällen negativ auffielen. Einige Fußball-Anhänger des Tabellenzweiten der Serie A hatten am Sonntag während des 1:0-Sieges gegen den AS Rom auf den Rängen verleumderische und zum Teil judenfeindliche Gesänge angestimmt, wie diverse Medien berichteten.

Ruth Dureghello, die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Roms, verurteilte dies bei Twitter. Sie veröffentlichte das Foto eines Fans aus dem Stadion, dessen Trikot mit dem Namen »Hitlerson« und der Nummer 88 beflockt war. Die 88 ist eine Chiffre in Neonazi-Kreisen und symbolisiert die Buchstaben HH. »Ist es möglich, dass alle so tun, als sei nichts passiert?«, fragte Dureghello.

Distanzierung Am Dienstag teilte Lazio mit, dass der Verein »jegliche diskriminierende, rassistische oder antisemitischen Kundgebungen oder Aktionen« verurteile und sich distanziere. Nur ein kleiner Teil der Fans sei betroffen. Wie der Verein schrieb, verbreiten einige wenige »einen gefährlichen Keim« im Stadion und andere wiederholten deren Verhalten, ohne Sinn und Tragweite zu verstehen. Lazio habe bereits Schritte ergriffen, um die Verantwortlichen zu identifizieren, ihnen künftig den Zugang zum Stadion zu untersagen und rechtliche Schritte einzuleiten.

Sportminister Andrea Abodi nannte die Vorfälle »inakzeptabel«. Er hoffe, die Täter mittels Überwachungskameras zu finden und forderte eine bessere Technologie in den Stadien zur Verfolgung der Täter. Innenminister Matteo Piantedosi lud für 30. März seinen Kollegen Abodi, Spitzenfunktionäre aus dem Fußball und Vertreter der jüdischen Gemeinden ein, um über das Problem des Rassismus und Antisemitismus zu sprechen.

In Italien sorgen Fußball-Anhänger oft für rassistische Eklats. In den Stadien kommt es immer wieder zu Verleumdungen und rassistischen Beschimpfungen, meist gegen schwarze Spieler. Besonders die Fans von Lazio sind oft in derartige Vorfälle verwickelt. dpa

Berlin

Nach dem Sturz von Assad: Wie geht es nun weiter für die syrischen Flüchtlinge in Deutschland?

von Anne-Béatrice Clasmann  09.12.2024

Ausstellung

Projekt zu verlorenen Büchern aus der NS-Zeit erreicht Israel

Ausstellungseröffnung am Montagabend in Tel Aviv

 09.12.2024

Nahost

Machtwechsel in Syrien: Was wir wissen - und was nicht 

von Martin Romanczyk  08.12.2024

Krieg

Armee rät Dutzenden Soldaten ab, ins Ausland zu reisen

Nach Klagen von israelfeindlichen Gruppen könnten sie Gefahr laufen, verhört oder verhaftet zu werden

von Sabine Brandes  05.12.2024

Meldungen

Preis, Genehmigung, Siedler

Kurznachrichten aus Israel

von Sabine Brandes  03.12.2024

Gemeindebarometer

So geht es uns

Eine Umfrage des Zentralrats zeigt, wie sich Jüdinnen und Juden fühlen – und was ihnen wichtiger geworden ist

von Christine Schmitt  03.12.2024

Berlin

75 Jahre Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

Am Sonntag wird gefeiert und auch ein neues Buch präsentiert

 30.11.2024

Nahost

Waffenruhe scheint zu halten

Die Lage am Freitagmorgen

 29.11.2024

Potsdam

In der Tradition des liberalen deutschen Judentums

Die Nathan Peter Levinson Stiftung erinnerte an ihren Namensgeber

 28.11.2024