„Breaking the Ice“

Eisbrecher in der Wüste

Eisbrecher in der Wüste

Die Friedens-Expedition »Breaking the Ice«
endete in Ägypten

von Benjamin Hammer

An der Grenze zu Libyen hat sie die Weltpolitik wieder eingeholt. »Israel existiert nicht, dort ist Palästina. Wir lassen keine Besatzer in unser Land«, hieß es aus Kreisen des libyschen Staatschefs al-Gaddafi. Neun Teilnehmer waren am 7. März in Jerusalem zur Friedensexpedition »Breaking the Ice« aufgebrochen. In einem alten Feuerwehrlaster wollten sie von Israel aus 5.500 Kilometer in die Hauptstadt Libyens fahren und ein Friedenszeichen setzen. Doch nach Tripolis kamen sie nicht. Eigentlich hätte die Mission bis 5. April gedauert. Doch das Team hat sie am Donnerstag auf dem Berg Sinai vorzeitig beendet.
Die Teilnehmer kamen aus Israel, den palästinensischen Autonomiegebieten, Afghanistan, Irak, Iran, der Ukraine und den USA. An der Grenze verweigerte Libyen den Israelis die Einreise. Und ohne die Israelis wollten die anderen Expeditionsmitglieder nicht nach Libyen fahren.
Das Motto der Wüstenreise, die von Berlin aus organisiert wurde, lautete: Wir schaffen das gemeinsam, obwohl wir so verschieden sind. Die Auswahl der Teilnehmer war kein Zufall. Die Israelin Galit Oren etwa verlor ihre Mutter bei einem Selbstmordattentat eines palästinensischen Terroristen. Der New Yorker Feuerwehrmann Daniel Sheridan rettete Menschen aus den Trümmern des World Trade Centers, das am 11. September 2001 von muslimischen Attentätern zerstört wurde. Viele seiner Kollegen kamen dabei ums Leben. Auf der anderen Seite der Palästinenser Mohammad Azzam Alarjah. Sein Cousin wurde bei einer Straßenschlacht von einem israelischen Soldaten erschossen. Man könnte verstehen, wenn diese Menschen nicht mehr an Frieden zwischen der westlichen und der islamischen Welt glaubten – trotzdem versuchten sie es.
Doch auch bei »Breaking the Ice« ließ sich die Realität nicht ausblenden. So setzte sich die Iranerin Neda Sarmast bei der Pressekonferenz in Jerusalem nicht mit aufs Podium. Denn dort saß Israels ehemaliger Premier Schimon Peres. Falls man sie im Iran mit einem israelischen Politiker sehen würde, so ihre Befürchtung, ließe man sie nie wieder in ihr Land zurückkehren.
Trotz Strapazen in der Wüste ziehen die Mitglieder der Expedition eine positive Bilanz: »Viel gelernt« hat der ehemalige israelische Kampfpilot Gil Fogiel. Er saß zwei Jahre in syrischer Gefangenschaft, ein halbes Jahr in Einzelhaft ohne Tageslicht. Trotzdem sagt er der Jüdischen Allgemeinen: »Ich habe keine Feinde.« Er habe sich mit den Teilnehmern aus dem Nahen Osten besser verstanden als mit den Amerikanern. »Ich finde, wir sind uns sehr ähnlich.«

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025

Abkommen

»Trump meinte, die Israelis geraten etwas außer Kontrolle«

Die Vermittler Steve Witkoff und Jared Kushner geben im Interview mit »60 Minutes« spannende Einblicke hinter die Kulissen der Diplomatie

von Sabine Brandes  20.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert

München

Friedman fordert Social-Media-Regulierung als Kinderschutz

Hass sei keine Meinung, sondern pure Gewalt, sagt der Publizist. Er plädiert für strengere Regeln

 10.10.2025