Encyclopaedia Judaica

Ein Kompendium der Gegenwart

Ein Kompendium der Gegenwart

Die Neuauflage der Encyclopaedia Judaica ist erschienen

von Susanna Keval

Über 1.200 Autoren, 22 Bände, 22.000 Stichworte, davon allein 2.200 völlig neue Einträge, über 600 Illustrationen und aufwendige Farbabbildungen – das ist die Bilanz der Neuauflage der Encyclopaedia Judaica. Mehr als dreißig Jahre nach der ersten Veröffentlichung wurde hier ein Kompendium des gegenwärtigen Wissens über jüdisches Leben und Kultur, Geschichte und Religion zusammengetragen, das für die nächsten Generationen reichen sollte.
Als 1972 die erste Auflage erschienen war, konnte sich niemand vorstellen, daß der Eiserne Vorhang fallen und in Osteuropa ein blühendes jüdisches Leben entstehen würde. Niemand wußte eine Antwort, wohin sich Emanzipation und jüdischer Feminismus entwickeln würden. Die Holocaustforschung war überschaubar, und daß die jüdische Gemeinschaft in Deutschland eines Tages weltweit am stärksten wachsen würde, hätten auch die kühnsten Optimisten nicht gedacht.
All diesen Themen ist in der Neuauflage Rechnung getragen. Bei Stichworten wie »Mikwe« oder »Ordination« wurde auch die Perspektive der Frauen mit einbezogen. Namhafte Rabbiner aller Denominationen haben neueste Forschungen zur Bibel, Talmud und jüdischem Recht beigetragen und Historiker die neuesten Erkenntnisse der Holocaustforschung. Die 1928 von Nachum Goldmann in Berlin begonnene, 1966 in Jerusalem fortgeführte und 1972 in den USA erstmals vollendete Jüdische Enzyklopädie hat hier eine mehr als angemessene Fortsetzung gefunden.
Daß sich auch die jüdische Welt seit 1972 grundlegend verändert hat, war Grund genug für die Herausgeber, die Encyclopaedia neu aufzulegen und die Arbeit in nur drei Jahren zu verwirklichen. Zu den 22 Bänden bietet der Verlag eine Reihe ergänzender Bände zum Thema Holocaust, Genozide und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, eine zweibändige Ausgabe mit genealogischen Tafeln jüdischer Familien vom 14. bis zum 20. Jahrhundert sowie ein zweibändiges Wörterbuch zum israelisch-palästinensischen Konflikt. Die Neuauflage der Encyclopaedia ist ein Standardwerk.
Encyclopaedia Judaica.
Thomson Gale mit Keter Publishing, 2006. Einführungspreis bis 30. Dezember 2006 1.995,00 $. Ergänzungsbände je nach Umfang zwischen 99.00 $ und 435,00 $.

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025