Kitagebühren

Ein Jahr kostenlos

»Die Eltern sind natürlich hocherfreut«, sagt Vera Schlesinger, Leiterin des Jüdischen Kindergartens an der Delbrückstraße. Denn auch die Familien, deren Nachwuchs einen jüdischen Kindergarten in Berlin besucht, sparen nun bares Geld. »Das letzte Jahr vor der Einschulung ist für die Eltern gebührenfrei«, bestätigt Peter Sauerbaum, Dezernent für Wissenschaft, Bildung und Kultur bei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.
Im vergangenen Herbst hatte Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) angekündigt, die Gebührenfreiheit für Kindertagesstätten einführen zu wollen. Beschlossen war damals bereits, dass vom
1. Januar 2007 an das letzte Kitajahr vor der Einschulung kostenfrei ist. Damit solle eine bessere Vorbereitung auf die Schule erfolgen. Diese neue Regelung gilt nun seit Anfang des Jahres.
»Diese Gesetzesänderung ist ausschließlich in Berlin erfolgt, vergleichbare Gesetzesänderungen in anderen Bundesländern sind uns nicht bekannt«, meint Kenneth Frisse, Pressesprecher der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Die Regelung gilt nur für Kitas, die vom Senat bezuschusst werden. Die Kindertagesstätte der Jüdischen Gemeinde ist eine Einrichtung eines vom Land Berlin finanzierten Trägers, so dass diese Kostenbeitragsfreiheit auch berücksichtigt wird. »Vor allem für Familien, die jeden Cent mehrmals umdrehen müssen, ist das eine Erleichterung – und nun sollte ein Kitabesuch für jedes Kind möglich sein«, betont Peter Sauerbaum. Nur noch an den Kosten für die Verpflegung müssten sich die Eltern beteiligen.
Das gilt auch im Kindergarten von Chabad Lubawitsch. Hier seien nun die älteren der insgesamt 50 Kinder von den Gebühren befreit, erklärt Rabbiner Yehuda Teichtal. Lediglich der Beitrag für die koschere Verpflegung müsse weiterhin entrichtet werden. Auch Eltern des Lauder-Nitzan-Kindergartens werden finanziell entlastet. Drei Familien profitieren von der neuen Regelung, sagt Rabbiner David Kern, der für die Kita verantwortlich ist. Mittlerweile besuchen elf Jungen und Mädchen das neue Domizil an der Brunnenstraße, denn erst kürzlich ist der Kindergarten von Prenzlauer Berg dorthin gezogen.
»Bei uns müssen die Eltern ebenfalls keine Gebühren für die Vorschulkinder mehr zahlen«, sagt Conny Rieger von Masorti. Denn auch diese im September 2004 eröffnete Einrichtung wird vom Senat finanziell unterstützt. Chris Meyer

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025