von Christine Schmitt
Von ihrer Familie werde sie jetzt Urlaub nehmen. Es gehe nicht anders, wenn der WIZO-Basar ansteht, meint Michal Gelerman. Ihr Mann und die drei Kinder wüss-
ten, dass sie kaum Zeit für sie haben werde, jetzt in der heißen Phase der Vorbereitung. Bis zum Sonntag, 2. Dezember, wenn sie zusammen mit dem israelischen Gesandten Ilan Mor und WIZO-Präsidentin Rachel Singer um 11 Uhr den Verkauf im Gemeindehaus an der Fasanenstraße eröffnen wird. Hektisch wird es auch am darauf folgenden Montag, wenn sie und die anderen ehrenamtlichen Helferinnen von 13 bis 18 Uhr den »Best of the Rest« anbieten. »Nach diesen Tagen werde ich fertig und am Ende meiner Kräfte sein – aber glücklich«, sagt die Vorsitzende der Berliner WIZO (Women’s International Zionist Organisation).
»Wir sind alle schon sehr aufgeregt«, meint Gelerman. Etwa 100 Mitstreiter sind derzeit aktiv, um die letzten Tombola-Preise zu organisieren und Sachspenden abzuholen. Zum ersten Mal haben sich die Berliner WIZO-Frauen dazu entschieden, das Gemeindehaus in einen richtigen Marktplatz zu verwandeln. »Es ist schließlich ein Geschenkbasar, und kurz vor Chanukka und Weihnachten suchen viele Menschen Präsente.« Da seien die meisten doch großzügiger als in anderen Monaten. Und auf dem Basar »gibt es einfach alles: Ob Kosmetik, Schmuck, Judaica, Bücher, Spielzeug für die Kinder, Taschen oder edle Kleidung – jeder wird etwas Passendes finden«, verspricht sie. Etliche Geschäfte, die eigentlich keine Verbindung zur Jüdischen Gemeinde hätten, würden sich engagieren und Sachspenden zur Verfügung stellen. Als Hauptgewinne der Tombola winken unter anderem zwei Flüge nach Tel Aviv, eine Nerzstola, ein Massagestuhl, eine Bodylizer-, eine Botox- und eine Power-Bleaching-Behandlung. Die Hauptgewinne werden am Sonntag, 18 Uhr, gezogen.
»Der Basar ist eine Brücke zwischen der Gemeinde und den Berlinern«, so Gelerman. An diesen beiden Tagen kämen viele Menschen in die Fasanenstraße, die den Weg ins Gemeindehaus sonst nicht fänden. »Dieses Event ist in Berlin eine Institution. Es herrscht immer eine große familiäre Atmosphäre«, meint Gelerman.
Der Erlös ist wieder bestimmt für das Theodor-Heuss-Familientherapiezentrum in Herzlija in Israel, in dem Terroropfer, Soldaten, Eltern behinderter Kindern und gefallener Soldaten, misshandelte Frauen und Familien von Drogenabhängigen Hilfe finden. www.wizo-ev.org