Richterspruch

»Die Entscheidung verstößt gegen die Regeln«

»Die Entscheidung
verstößt gegen
die Regeln«

Rabbiner Haim Druckman über einen umstrittenen Richterspruch

Herr Rabbiner, wie beurteilen Sie die Entscheidung des Beit Din in Aschdod?
druckman: Mit aller Hochachtung für Rabbiner Ataiya in Aschdod, aber ein Giur kann nicht rückgängig gemacht werden. Das ist der Halacha zufolge nicht möglich. Diese Entscheidung verstößt gegen die Regeln.

Hat der Übertritt Bestand, auch wenn die Frau öffentlich bekannt hat, die Mizwa niemals gehalten zu haben?
druckman: Ich habe Zweifel, ob die Frau es wirklich so vor dem Beit Din formuliert hat. Denn hätte sie die Mizwot nicht halten wollen, wäre sie doch niemals übergetreten. Und zur grundsätzlichen Frage: Wenn ein Giur der Halacha entsprechend erfolgt ist, dann hat er Bestand. Ein Jude ist ein Jude – ob von Geburt oder durch Giur.

Aber die Anerkennung der Mizwot ist Voraussetzung für einen Übertritt zum Judentum.
druckman: Es gibt drei Dinge, die der Halacha zufolge beim Giur zu beachten sind: Ein Mann muss die Brit (Beschneidung) ma-
chen. Für Männer und Frauen ist dann das Untertauchen in der Mikwe und die Anerkennung des Jochs der Mizwot Bedingung. Vor dem Übertritt hat der Konvertit die religiösen Pflichten kennengelernt. Sobald er dann Teil des jüdischen Volkes ist, soll er selbstverständlich dann alle Regeln auch befolgen. Aber so wie auch andere Juden leider Dinge tun, die sich nicht tun sollten, tun es eben auch Konveriten. Oder sie tun eben auch das nicht, was sie tun sollten. Aber das können wir doch nicht überwachen. Und es steht auch nirgendwo in der Halacha geschrieben, dass wir es kontrollieren sollten.

Was kann die betroffene Frau aus Aschdod jetzt tun?
druckman: Sie ist Jüdin. Und es gibt ein Oberstes Beit Din, an das sie sich wenden sollte, wenn sie es nicht schon getan hat.

Mit dem Vorsitzenden des rabbinischen
Gerichts für Konversionen in Israel sprach David Kauschke.

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

New York City

UN-Sicherheitsrat verurteilt Israels Angriff auf Katar einhellig

Sogar die USA schlossen sich der Erklärung an

 12.09.2025

Eurovision Song Contest

Gegen Israel: Irland erpresst Eurovision Song Contest-Veranstalter

Nach Slowenien hat auch Irland verkündet, dem Eurovision Song Contest fernzubleiben, sollte Israel teilnehmen. Damit verstoßen sie gegen Grundregeln des international beliebten TV-Wettbewerbs

 11.09.2025

Krieg

Zwei Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen

Am Sonntagmorgen wurde Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen. Eine Bekenner-Erklärung gibt es auch

 07.09.2025

Berlin

Uni-Präsidentin rechnet mit neuen »propalästinensischen« Aktionen

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, rechnet zum Wintersemester erneut mit »propalästinensischen« Aktionen. Dabei seien unter den Beteiligten kaum Studierende

 07.09.2025

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025