Benno Bleiberg

»Der Unterricht findet statt«

Herr Bleiberg, dem Vernehmen nach führt die Gemeinde mit Rabbiner Chaim Rozwaski eine arbeitsgerichtliche Auseinan-
dersetzung. Sogar von Suspendierung ist die Rede. Ist da etwas dran?
bleiberg: Das kann ich weder bestätigen noch verneinen. Auch gegenüber Rabbinern gilt die Fürsorgepflicht der Gemeinde als Ar-
beitgeber.

Rabbiner Rozwaski ist nicht mehr in seinem Büro zu erreichen. Dennoch amtiert er bei Gottesdiensten in der Synagoge Pestalozzistraße. Was ist los?
bleiberg: Ich bitte um Verständnis, dass ich dazu nichts sagen kann.

Anders gefragt: Wenn liberale Gemeindemitglieder jetzt einen Sterbefall haben. An wen können sie sich wenden?
bleiberg: An die Kultusverwaltung.

Und bei Giurim? Rabbiner Rozwaski ist in der Gemeinde für Übertritte zuständig.
bleiberg: Der Unterricht findet statt. Und Übertritte können durchgeführt werden, dafür stehen die Batei Din, die beiden Rabbinats-
gerichte des Zentralrats zur Verfügung.

Kaum im Amt, schon Stress mit dem Rabbiner. Hat der Gemeindevorstand keine dringenderen Probleme?
bleiberg: Doch, viele. Aber bleiben wir beim Beispiel Giurim. Auf der ersten Vorstands-
sitzung haben wir klargestellt, dass die Ge-
meinde kompatibel sein muss mit den Vorgaben des Zentralrats. Der hat eine Ortho-
doxe und eine Allgemeine Rabbinerkonferenz. Wir haben entschieden, dass deren Übertritte von der Berliner Gemeinde ohne weitere Prüfungen anzuerkennen sind. Dazu hat sich Rabbiner Rozwaski nicht bereit erklärt. Statt-
dessen hat er Menschen, die bereits bei einem Beit Din des Zentralrats übergetreten sind, noch einmal übertreten lassen. Diese Praxis konnte nicht aufrechterhalten werden.

Sie wollten doch sowieso einen weiteren liberalen Rabbiner einstellen. Haben Sie denn geeignete Kandidaten?
bleiberg: Konkret noch nicht. Wir suchen. Vieles hängt eben auch davon ab, wie sich das Verhältnis mit Rabbiner Rozwaski weiter gestalten wird. Aber unabhängig davon gibt es im liberalen Bereich einige Überlegungen. Eine geht in die Richtung, unterschiedliche Gruppierungen zusam-
sammenzuführen. Zum Beispiel die Beter des Synagogenvereins Suk-
kat Schalom vom Hüt-
tenweg in den Minjan der Synagoge Ryke-
straße zu integrieren. Aber es bestehen noch auf beiden Seiten Vor-
behalte. Mal sehen, ob sich das mithilfe eines Rabbiners vereinheitlichen ließe.

Mit Rabbiner Andreas Nachama?
bleiberg: Diesen Zusammenhang könnte man sehen.

Mit dem Kultusdezernenten der Jüdischen Gemeinde sprach Detlef David Kauschke.

Berlin

Wagenknecht-Bündnis gegen Waffenexporte nach Israel

Das Bündnis Sahra Wagenknecht fordert einen kompletten »Waffenstopp«

 22.04.2024

Capri

G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation

Der Iran wird aufgefordert auf, die Unterstützung der Terrororganisation Hamas zu beenden

 19.04.2024

Frankfurt am Main

Angriff Israels auf Iran belastet Aktienmarkt

Der Leitindex Dax sackte gleich zu Beginn des Handelstages ab

 19.04.2024

Jerusalem

Baerbock trifft Premier Netanjahu und Präsident Herzog

 17.04.2024

Israel

Omer und ich

Ich habe einen neuen Mitbewohner, einen neuen Freund. Omer Shem Tov ist bei mir eingezogen. Er hat wunderschöne Augen, blaugrün und gutmütig, während ich derzeit schlecht schlafe, schließt er sie nie

von Gabriella Meros  15.04.2024

Naher Osten

G7 verurteilen Angriff auf Israel

Die sieben großen Industriestaaten hatten am Sonntag ein Treffen einberufen

 14.04.2024

Berlin

Zentralrat der Juden ruft Deutschland und die EU zu einer harten Position gegenüber Iran auf

Zentralrat hat den Großangriff Irans auf Israel mit aller Schärfe verurteilt

 14.04.2024

Rechtsextremismus

Zentralrat: »AfD-Funktionäre müssen immer wieder mit ihren radikalen Ansichten konfrontiert werden«

Zentralratspräsident Josef Schuster äußert sich zum TV-Duell

 12.04.2024

NRW

Haftbefehl gegen drei Jugendliche wegen Terrorverdachts

Sie werden verdächtigt, einen islamistisch motivierten Anschlag geplant zu haben

 12.04.2024