Berlin

»Das Wirken dieser Menschen wieder sichtbar machen«

Über Hundert Jahre sind seit der Gründung der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) vergangen, weitere 70 Jahre seit ihrem Wiederaufbau nach dem Nationalsozialismus. Das hatte die ZWST unlängst zum Anlass genommen, eine Wanderausstellung über 33 für die Organisation prägenden Menschen zu konzipieren.

Seit Mittwoch dieser Woche gastiert die Ausstellung »Führende Persönlichkeiten aus 100 Jahren ZWST (1917-2017)« nun im Kleisthaus des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Leonie Gebers, Staatssekretärin im Arbeits- und Sozialministeriums, eröffnete die Ausstellung im Lichtsaal des Kleisthauses mit einem Grußwort ein und verwies auf die Leistung der porträtierten Persönlichkeiten. »Diese Menschen haben die ZWST zu einem professionellen Akteur der Wohlfahrtspflege gemacht«, sagte sie.

Die Vizepräsidentin der ZWST, Sarah Singer, betonte das Engagement der ZWST selbst während der Herrschaft der Nationalsozialisten. »Auch nach 1939 wurden teilweise ZWST-Strukturen aufrechterhalten, um Menschen zu retten.« Nicht wenige Helfer hätten das mit ihrem Leben bezahlt. Mit der Ausstellung wolle man »das Wirken dieser Menschen wieder sichtbar machen«.

Herausforderungen Die Historikerin Sabine Hering, die die Wanderausstellung erstellt hat, resümierte die vielen Herausforderungen, denen sich die ZWST in ihrer Geschichte gegenübersah. Neben dem Nationalsozialismus waren das der Wiederaufbau nach dem Krieg, die Zuwanderung der sogenannten Kontingentflüchtlinge in den 90ern und aktuell die Coronapandemie und der Krieg in der Ukraine.

Die 33 Persönlichkeiten werden auf ihrem jeweils eigenen Plakat vorgestellt und dabei in vier Generationen aufgeteilt. Zur ersten »Generation der Vorläufer und Gründer« zählt zum Beispiel Bertha Pappenheim. Leo Baeck ist Teil der darauffolgenden »Generation der Funktionsträger« und Heinz Galinski wird der »Generation des Wiederaufbaus« zugeordnet. Unter anderem Charlotte Knobloch und Abraham Lehrer bilden schließlich die »Generation der Zuwanderer«.

Die Ausstellung ist noch bis zum 15. August im Kleisthaus in der Mauerstraße 53 in Berlin-Mitte zu sehen. Einen ausführlicheren Bericht über die Eröffnungsveranstaltung wird in der kommenden Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen erscheinen.

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Meinung

BBC: Diese Plattform für anti-israelische Vorurteile und Extremismus ist nicht mehr zu retten

Der öffentlich-rechtliche Sender Großbritanniens hat sich anti-israelischen Vorurteilen und Extremismus geöffnet. Er braucht dringend Erneuerung

von Ben Elcan  13.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025