Graffiti

Cool und spritzig

von Marina Maisel

Es ist cool, macht Spaß, und am liebsten würde man immer weiter machen. Längst hat sich Graffiti vom Inbegriff des Vandalismus zu einer beachteten Kunstrichtung entwickelt, ohne dabei den jugendlich-coolen Charakter zu verlieren. Grund genug, um eine spontane Idee in ein Ferienprogramm umzusetzen: Drei Tage lang diente in den Pfingstferien das Maccabi-Gelände als Graffiti-Park.
Organisiert und betreut wurde der Workshop von Roman Jurowetzki, einem Madrich des Jugendzentrums der IKG München. Es sollte, so Roman, einfach ein etwas anderes Kunstprojekt werden. »Das Angebot des Jugendzentrums muß sich den Wünschen der Kinder anpassen und nicht umgekehrt. Heute gilt es, Kinder und Jugendliche mit immer größerem Aufwand anzulocken und sie von den Computerspielen und den Fernsehern zu holen.«
Unter Anleitung von zwei erfahrenen Graffiti-Künstlern, Simon Betz und Oliver Blum, lernten Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren den Umgang mit der Sprühdose und daß das Sprühen bei weitem nicht so einfach ist, wie man sich das vorstellen könnte. Selbst ein einfacher Strich verlangt einen exakten Abstand vom Malgrund, genauesten Druck auf die Dose und eine ruhige doch zugleich sehr schnelle Hand. Denn zieht man den Strich eine halbe Sekunde zu langsam, kommt zu viel Farbe auf die Oberfläche, und das Bild verläuft. Für die Jugendlichen war es eine neue Erfahrung und eine einmalige Chance, denn Graffiti-Kurse gibt es nur äußerst selten, das meiste lerne man auf der Straße.
Als der Umgang mit der Dose eingeübt war, widmete man sich kleineren Graffitis, die später mit nach Hause genommen werden konnten. Die Kids dachten sich einfache Muster für den Hintergrund aus und konnten bereits am zweiten Tag ihre Ideen auf die grundierten Rigipsplatten auftragen. Gelernt wurde nicht nur das Sprühen selbst, sondern auch der Umgang mit dem Material, das Grundieren und die Endbearbeitung mit einem Klarlack.
Am letzten Tag des Kurses arbeiteten dann alle zusammen an einer 12 Quadratmeter großen Komposition auf acht Rigipsplatten. Diese sind demnächst im Jugendzentrum ausgestellt. Ein gigantischer Tunnel mit einem hellen Licht im Hintergrund und darüber der hebräische Schriftzug »Schalom«.
Und sollte sich jemand ärgern, daß er nicht an dem Workshop teilgenommen hat: Es war bestimmt nicht der letzte.

Sydney

Jewish organizations decry the »scourge« of antisemitism

This time the focus is on Australia. It is hosting a conference of the international Jewish initiative »J7.« The group is presenting figures on Jew-hatred on the continent – and speaks of historic highs.

von Leticia Witte  03.12.2025

Kino

Blick auf die Denkerin

50 Jahre nach Hannah Arendts Tod beleuchtet eine Doku das Leben der Philosophin

von Jens Balkenborg  02.12.2025

Thüringen

Verfassungsschutz-Chef schätzt AfD-Jugend als rechtsextrem ein

Die Mitglieder der »Generation Deutschland« würden in ihren ersten Auftritten »weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung« zeigen, so Kramer

 02.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025