Kulinarisches Israel

Bückware Hummus

von Dirk Hempel

Freunde der israelischen Küche treibt es derzeit in die Filialen von Galeria Kaufhof. Die Kaufhaus-Kette lädt bundesweit zur kulinarischen Entdeckungsreise durch Israel ein.
In der Berliner Kaufhof-Filiale am Alexanderplatz interessiert sich Nina Holzmann für die verschiedenen Honigsorten. Ursprünglich hatte sie vor allem eines im Sinn: »Ich wollte Hummus«, sagt sie. Doch die Verkäuferin hat eine Enttäuschung für sie parat: »Die Kichererbsenpaste war ruckzuck weg.« Holzmann bleibt nur die Suche nach Alternativen: Oliven-Aufstrich oder doch lieber den israelischen Mokka mit Kardamom?
Neben ihr hält eine ältere Frau verwundert eine riesige Packung Schokolade in der Hand, deren Vorderseite Fotos aus Jerusalem und anderen biblischen Orten schmücken. »Ich wusste gar nicht, dass Israel Schokolade produziert – da ist es doch ganz schön heiß«, sagt sie.
Von A wie Auberginenpaste bis Z wie Zitrus-Marmelade bietet Kaufhof in ausgewählten Filialen noch bis zum Samstag eine große Auswahl israelischer Lebensmittel: Süßes Baklava-Gebäck, würzige Gemüsepasten oder geräucherte Putenbrust. Bis auf das Natursalz vom Toten Meer sind alle Produkte natürlich koscher.
Die Idee für die zweiwöchige Aktion entstand in der Kölner Kaufhof-Zentrale. Andere Themenwochen in den Lebensmittelabteilungen des Unternehmens verliefen bereits recht erfolgreich. Und so gaben die Einkäufer der Kaufhaus-Kette diesmal eine Großbestellung bei israelischen Unternehmen auf.
So viele Lebensmittel aus Israel – das schmeckt nicht allen. Hael Al-Fahoum, der Generaldelegierte der Palästinensischen Autonomiebehörde, äußert »Befremden« über die Verkaufsaktion. Gemeinsam fordern außerdem der »Arbeitskreis Nahost« und die »Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden« eine Aussetzung der Israel-Wochen. Ihre Begründung: Von den fast 200 israelischen Produkten bei Kaufhof würden »mindestens fünf in illegalen Siedlungen hergestellt«, so Arbeitskreis-Sprecher Martin Forberg.
Später muss Forberg diese Zahl allerdings reduzieren. Denn die Firma Adanim-Tea, zuvor als »Paradebeispiel für Landraub« gescholten, produziert nach Anga- ben ihres Managers Ariel Alon schon seit fast zehn Jahren nicht mehr im Westjordanland, sondern in der Nähe von Haifa.
Zur Protestaktion von Arbeitskreis Nahost und Jüdischer Stimme sind am vergangenen Samstag allerdings nur rund ein Dutzend Personen vor der Kaufhof-Filiale am Alexanderplatz erschienen. Ihr Boykott-Aufruf erfährt demonstrative Missachtung. Keine zehn Meter entfernt essen einige Jugendliche Pita mit israelischen Oliven – direkt aus dem Kaufhof. Überhaupt sind die Reaktionen auf die Israel-Wochen überwiegend positiv. Liebe geht eben durch den Magen – vor allem bei den zahlreichen Fans von Hummus.

Sydney

Jewish organizations decry the »scourge« of antisemitism

This time the focus is on Australia. It is hosting a conference of the international Jewish initiative »J7.« The group is presenting figures on Jew-hatred on the continent – and speaks of historic highs.

von Leticia Witte  03.12.2025

Kino

Blick auf die Denkerin

50 Jahre nach Hannah Arendts Tod beleuchtet eine Doku das Leben der Philosophin

von Jens Balkenborg  02.12.2025

Thüringen

Verfassungsschutz-Chef schätzt AfD-Jugend als rechtsextrem ein

Die Mitglieder der »Generation Deutschland« würden in ihren ersten Auftritten »weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung« zeigen, so Kramer

 02.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025