B’nai B’rith

Besuch unter Freunden

Das Gemeindezentrum am Jakobsplatz zieht Gäste aus aller Welt an. So auch die Wiener B’nai B’rith Loge Zvi-Peres-Chajes. Am vergagnenen Wochenende konnte Maurice Brodski, Präsident der Münchner Hebraica-Menorah-Loge nach zwei Jahren endlich seinen Amtskollegen aus Wien, Victor Wagner, und gut zwei Dutzend weitere Gäste begrüßen.
Drei Tage verbrachte die Gruppe in München. Nach dem Besuch des Jüdischen Museums am Freitagnachmittag waren sie voller Erwartungen auf die Ohel-Jakob-Synagoge. Mit Bewunderung sahen sie, wie hier die Richtlinien einer orthodoxen Synagoge in die Architektursprache des 21. Jahrhunderts übersetzt wurden. Auch der Gang der Erinnerung berührte die Besucher. Diese beschränkten sich allerdings nicht nur auf den architektonischen Genuss, sondern nahmen auch aktiv am Mincha-Ma’ariv-Gebet teil.
Anschließend aßen Besucher und Gastgeber gemeinsam im koscheren Gemeinderestaurant Einstein zu Abend. Beim Ge- dankenaustausch ging es bei der Frage Frauen in der Loge ja oder nein – in München sind weibliche Mitglieder üblich – heiß her. Wien gehört zu den wenigen europäischen Logen, die noch keine Frauen in ihre Reihen aufgenommen haben. Weitere Gespräche führten in die Nachkriegsjahrzehnte zurück. Alte Bekanntschaften und Freundschaften wurden aufgefrischt. Dabei entdeckte so mancher, wie sehr sein Schicksal dem seines Logenpartners aus Wien ähnelte, sei es die Rückkehr nach jahrzehntelangem Exil in Argentinien, aus welchen Gegenden ihre Familien kamen und wohin sie nach der Schoa gegangen waren. Sie entdeckten sogar, dass es verwandtschaftliche oder freundschaftliche Verbindungen unter der Elterngeneration gegeben hatte.
Den Samstag konnten die Wiener Gäste dann individuell gestalten. Private Besuche bei den neu oder wiedergefundenen Freunden gehörten dazu und trugen zu der Intensivierung der Beziehungen beider Logen bei. Zum Abschluss des Besuches fuhren die Wiener am Sonntag nach Dachau. Drei Stunden verbrachten sie in der KZ-Gedenkstätte. Einer der Reiseteilnehmer aus Wien, Bernhard Morgenstern, war selbst in einem Außenlager inhaftiert. Hinsichtlich eines immer wieder geäußerten Unverständinisses anderer Logen, dass Juden im Land der Täter leben, waren sich die Wiener und Münchner einig: Dass es in Österreich und Deutschland wieder aktives jüdisches Leben gibt, sei ein später Triumph über Hitler.

Berlin

AfD klagt gegen Einstufung des BfV

Die rechtsextremistische Partei will nicht als solche eingestuft sein. Die Klage ist keine Überraschung

 05.05.2025

Kulturkolumne

Als Phil mich fütterte

Her mit den 90 Prozent!

von Sophie Albers Ben Chamo  04.05.2025

Nahost

Huthi schießen erneut Raketen auf Israel ab

Zweimal heulten im Norden des Landes am Freitag die Sirenen. Im Kibbuz Mishmar Ha’emek verursachen Trümmerteile Schäden

 02.05.2025

Gedenkstätten

70 Länder auf neuem Gedenkstein in Neuengamme

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung der Häftlinge wird das Gedenkzeichen am Sonntag eingeweiht

 02.05.2025

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025