Die Gedenkstätte Ravensbrück in Fürstenberg an der Havel zeigt ab Sonntag eine Ausstellung über Homosexuelle im ehemaligen Konzentrationslager. Die Schau widme sich den Haftbedingungen und der Verfolgung homosexueller Männer, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Dienstag in Oranienburg mit. Sie wird bis zum 1. Oktober zu sehen sein.
Neben den rund 120.000 Frauen waren den Angaben zufolge im KZ Ravensbrück auch rund 20.000 Männer in einem im April 1941 eingerichteten separaten Lager inhaftiert. Unter ihnen hätten sich mindestens 200 Männer befunden, die von den Nationalsozialisten als Homosexuelle dorthin verschleppt wurden, hieß es. Innerhalb der Hierarchie der Häftlingsgesellschaft hätten sie auf einer weit unten angesiedelten Stufe gestanden.
Kriminalisierung Thema der Sonderausstellung mit dem Titel »Homosexuelle Männer im Lagerkomplex Ravensbrück« sind ferner anhaltende Diskriminierung und Kriminalisierung der Betroffenen nach der Befreiung. Im Unterschied zu anderen Verfolgtengruppen sei den als homosexuell Verfolgten nach 1945 jahrzehntelang die Anerkennung als NS-Opfer verweigert worden, hieß es.
Im Mittelpunkt der Schau stehen die Biografien von sieben Männern, die aufgrund ihrer Homosexualität im Lagerkomplex Ravensbrück inhaftiert wurden. Die Tafelausstellung zeichnet ihre Lebenswege nach und informiert über die Verfolgung homosexueller Männer im Nationalsozialismus. epd