Entschädigung

Ausgezahlt

Das Unrecht ging in die Millionen. Während
der Nazizeit wurden zahlreiche Versicherungspolicen
ihren jüdischen Besitzern
entzogen oder nicht ausgezahlt. Diese und
ihre Erben erhielten lange Zeit keine Entschädigung.
Um das zu ändern, wurde
1998 die International Commission on Holocaust
Era Insurance Claims (ICHEIC) ins
Leben gerufen. Gründer der ICHEIC waren
US-Versicherungsaufseher, europäische
Versicherungsunternehmen, Überlebendenverbände
und der Staat Israel. An
diesem Dienstag nun hat die ICHEIC in
Washington den Abschluss des Verfahrens
zur Entschädigung von Holocaustopfern
und deren Erben bekannt gegeben, die im
Dritten Reich um ihre Versicherungspolicen
gebracht worden waren.
Im Jahr 2000 setzte die Bundesrepublik
Deutschland die internationalen Vereinbarungen
zur Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern
und anderen Vermögensansprüchen
aus der Zeit des »Dritten Reichs« in
einem Stiftungsgesetz um. Um die ICHEIC
in das deutsche Stiftungsgesetz zu integrieren,
wurde 2002 ein Abkommen zwischen
der ICHEIC, dem Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV) und
der Bundesstiftung »Erinnerung, Verantwortung
und Zukunft« geschlossen – nach
zweijährigen zähen Verhandlungen, denn
Opferverbände und Versicherungsunternehmen
misstrauten einander. Seit 1998
hatte die ICHEIC weltweit in Anzeigen dazu
aufgerufen, Entschädigungsanträge zu
stellen. Die Antragsfrist endete am 31. Dezember
2003. Wegen oft schwieriger Prüfverfahren
dauerte die Auszahlung der berechtigten
Ansprüche bis heute. Das Geld
stammt aus dem Vermögen der Stiftung,
etwa 5 Millarden Euro, die je zur Hälfte der
Bund und die deutschen Wirtschaft eingezahlt
hatten. 255 Millionen Euro davon
stammten von Versicherungsunternehmen.
Weltweit erhielt die ICHEIC 80.000 Entschädigungsanträge,
davon betrafen 19.421
den deutschen Markt. 7.870 dieser Anträge
wurden als berechtigt anerkannt und über
den GDV entschädigt – mit insgesamt
102,16 Millionen Dollar. Im Durchschnitt
erhielt jeder Anspruchsberechtigte knapp
9.000 Dollar, bei einer Mindestentschädigungssumme
von 3.000 Dollar für die Erben
bzw. 4.000 für Überlebende selbst.
Nicht gezahlt wurde nur, wenn ein Versicherungunternehmen
nachweisen konnte,
die betreffende Police bereits früher ausgezahlt
zu haben, etwa im Rahmen vergangener
Wiedergutmachungsverfahren.
Ein Grenzfall waren die so genannten
Sperrkontenfälle, in denen die Versicherung
die Police für ausgewanderte jüdische
Bürger auf ein Sperrkonto überwiesen hatte,
das der deutsche Staat dann konfiszierte.
Hier gab man sich kulant: Auch diese
Antragsteller erhielten eine Entschädigung
aus dem Stiftungsvermögen.
Mit dem Abschluss des Verfahrens, so
hofft die deutsche Versicherungswirtschaft,
ist nun Rechtssicherheit hergestellt.
Denn neben der Entschädigung der Opfer
hatte das Verfahren noch einen weiteren
Zweck: die Unternehmen gegen das Risiko weiterer Klagen abzusichern.

Berlin

Wagenknecht-Bündnis gegen Waffenexporte nach Israel

Das Bündnis Sahra Wagenknecht fordert einen kompletten »Waffenstopp«

 22.04.2024

Capri

G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation

Der Iran wird aufgefordert auf, die Unterstützung der Terrororganisation Hamas zu beenden

 19.04.2024

Frankfurt am Main

Angriff Israels auf Iran belastet Aktienmarkt

Der Leitindex Dax sackte gleich zu Beginn des Handelstages ab

 19.04.2024

Jerusalem

Baerbock trifft Premier Netanjahu und Präsident Herzog

 17.04.2024

Israel

Omer und ich

Ich habe einen neuen Mitbewohner, einen neuen Freund. Omer Shem Tov ist bei mir eingezogen. Er hat wunderschöne Augen, blaugrün und gutmütig, während ich derzeit schlecht schlafe, schließt er sie nie

von Gabriella Meros  15.04.2024

Naher Osten

G7 verurteilen Angriff auf Israel

Die sieben großen Industriestaaten hatten am Sonntag ein Treffen einberufen

 14.04.2024

Berlin

Zentralrat der Juden ruft Deutschland und die EU zu einer harten Position gegenüber Iran auf

Zentralrat hat den Großangriff Irans auf Israel mit aller Schärfe verurteilt

 14.04.2024

Rechtsextremismus

Zentralrat: »AfD-Funktionäre müssen immer wieder mit ihren radikalen Ansichten konfrontiert werden«

Zentralratspräsident Josef Schuster äußert sich zum TV-Duell

 12.04.2024

NRW

Haftbefehl gegen drei Jugendliche wegen Terrorverdachts

Sie werden verdächtigt, einen islamistisch motivierten Anschlag geplant zu haben

 12.04.2024