Brandenburg

Antisemitismusbeauftragter fordert Priorisierung der Bildungsarbeit

Andreas Büttner Foto: picture alliance/dpa

Brandenburgs Antisemitismusbeauftragter Andreas Büttner setzt darauf, dass sich die neue Landesregierung und der Landtag konsequent gegen Judenhass einsetzen. Er blicke »mit Zuversicht und großer Erwartung« auf deren Arbeit, sagte Büttner dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Potsdam: »Die Herausforderungen im Kampf gegen Antisemitismus sind groß.« Brandenburg habe in den vergangenen Jahren gezeigt, »dass dieser Kampf ein gemeinsames Anliegen ist, über politische Unterschiede hinweg«. Er sei »zuversichtlich, dass auch die neue Koalition diesen Weg entschlossen fortsetzen« werde.

Dazu gehöre die Umsetzung des Landesaktionsplans gegen Antisemitismus ebenso wie die Unterstützung von Projekten, die jüdisches Leben sichtbar machen und Vorurteile abbauen, sagte Büttner, der seit Mitte 2024 als erster Antisemitismusbeauftragter des Bundeslandes im Amt ist. Er erwarte eine klare Priorisierung der Bildungsarbeit. Jüdische Geschichte, Religion und Kultur müssten in Schulen und Bildungseinrichtungen noch stärker vermittelt werden.

Antisemitismusprävention und Demokratieförderung seien »entscheidende Bausteine, um langfristig ein respektvolles Miteinander zu schaffen«.

Auch die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und Menschen müsse gewährleistet werden, sagte Büttner: »Ich begrüße die bisherigen Anstrengungen und würde es als ein wichtiges Zeichen werten, wenn die Landesregierung auch zukünftig für ausreichenden Schutz und die nötige Unterstützung sorgt.« Er hoffe auch auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen Politik und Zivilgesellschaft. Viele Initiativen leisteten »hervorragende Arbeit gegen Antisemitismus und für den interreligiösen Dialog«, sagte er. Deren langfristige Förderung und ein Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften stärkten den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Der Beauftragte sagte, die neue Landesregierung habe zudem »die Chance, ein klares Signal zu setzen«, dass antisemitische Straftaten konsequent verfolgt und die Betroffenen unterstützt werden. Er erwarte eine Stärkung bereits bestehender Strukturen, »etwa durch Schulungen der Polizei und Justiz, die den Umgang mit solchen Vorfällen verbessern« könnten. Er sei überzeugt, »dass die neue Landesregierung und der Landtag alles daran setzen werden, Brandenburg zu einem Ort zu machen, an dem jüdisches Leben selbstverständlich, sicher und sichtbar ist«. Der neue Landtag wurde am 22. September gewählt. Die neue Landesregierung von SPD und BSW soll am Mittwoch vereidigt werden. epd

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025