Stefanie Zweig

Afrikanerin am Main

Sie ist Deutschlands erfolgreichste jüdische Gegenwartsautorin. Doch in den Feuilletons kommt Stefanie Zweig so gut wie nie vor. Das liegt daran, dass sie Unterhaltungsbücher schreibt, im Jargon der Kritiker »Trivialliteratur«. Unterhaltung aber hat in Deutschland traditionell einen unseriösen Beigeschmack.
Dabei ist Stefanie Zeig alles andere als eine jüdische Utta Danella. In ihren handwerklich gut gemachten Bestsellern tappt sie nur sehr selten in die Kitschfalle. Und das, obwohl die Versuchung naheläge. Denn was Stefanie Zweig in vielen ihrer Bücher spannend erzählt, ist im Grunde ihre eigene Lebensgeschichte.
Geboren 1932 als Tochter einer jüdischen Juristenfamilie in Oberschlesien, flieht sie 1938 mit ihrer Familie vor den Nazis nach Kenia, wo der Vater eine Farm betreibt, die Mutter unter den primitiven Lebensumständen leidet und die heranwachsende Tochter die Welt entdeckt. In dem Roman Nirgendwo in Afrika (1995) hat Stefanie Zweig diesen Abschnitt ihres Lebens literarisch verarbeitet. Charlotte Links Verfilmung des Buchs erhielt 2003 einen Oscar.
1947 kehrt die Familie Zweig nach Deutschland zurück. Der Vater wird Richter in Frankfurt/Main. Die damals 15-jährige Stefanie tut sich schwer mit der fremden Heimat, wie man in ihrem Roman Irgendwo in Deutschland (1998) nachlesen kann. Später wird sie Journalistin, veröffentlicht preisgekrönte Kinder- und Jugendbücher, erreicht mit ihren autobiografischen Romanen ein Millio-nenpublikum. Ganz nebenbei trägt sie mit ihren Büchern auf ihre Art zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus bei, wahrscheinlich nachhaltiger als viele offiziellen wissenschaftlichen und pädagogischen Projekte.
Kommenden Mittwoch, am 19. September, wird Stefanie Zweig 75 Jahre alt. Ihr neues Buch kommt ebenfalls in diesen Tagen heraus. Das Haus in der Rothschildallee (Langen Müller) erzählt die Geschichte einer Frankfurter jüdischen Bürgerfamilie zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Die großen Feuilletons werden den Roman wahrscheinlich wieder ignorieren. Das Lesepublikum wird sich davon – wie immer– nicht beirren lassen. Michael Wuliger

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

New York City

UN-Sicherheitsrat verurteilt Israels Angriff auf Katar einhellig

Sogar die USA schlossen sich der Erklärung an

 12.09.2025

Eurovision Song Contest

Gegen Israel: Irland erpresst Eurovision Song Contest-Veranstalter

Nach Slowenien hat auch Irland verkündet, dem Eurovision Song Contest fernzubleiben, sollte Israel teilnehmen. Damit verstoßen sie gegen Grundregeln des international beliebten TV-Wettbewerbs

 11.09.2025

Krieg

Zwei Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen

Am Sonntagmorgen wurde Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen. Eine Bekenner-Erklärung gibt es auch

 07.09.2025

Berlin

Uni-Präsidentin rechnet mit neuen »propalästinensischen« Aktionen

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, rechnet zum Wintersemester erneut mit »propalästinensischen« Aktionen. Dabei seien unter den Beteiligten kaum Studierende

 07.09.2025

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025