Rechtsradikalismus

AfD spekuliert auf nächsten Chefsessel in einer Verwaltung

Hannes Loth (AfD) Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Nach ihrem Erfolg im südthüringischen Sonneberg will die AfD nun in Sachsen-Anhalt den ersten Bürgermeister des Landes stellen. Am Sonntag tritt bei einer Stichwahl der Landtagsabgeordnete Hannes Loth in Raguhn-Jeßnitz (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) gegen den parteilosen Bewerber Nils Naumann an. Im ersten Durchgang hat Loth 40,7 Prozent der Stimmen geholt, Naumann kam auf 36,9 Prozent. Der Abstand lag bei weniger als 200 Stimmen. Rund 7800 Menschen sind wahlberechtigt.

»Wir rechnen uns gute Chancen aus«, sagte AfD-Landeschef Martin Reichardt der Deutschen Presse-Agentur. »Hannes Loth ist vor Ort bekannt, wir sind dort in der Kommunalpolitik gut verankert.« Zwar sind in Thüringen und Brandenburg bereits AfD-Bürgermeister gewählt worden - dem Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebunds ist aber kein hauptamtlicher bekannt, eine Statistik führt seine Organisation dazu allerdings nicht.

Höhenflug Im südthüringischen Kreis Sonneberg war am Sonntag mit erstmals in Deutschland ein AfD-Kandidat zum Landrat gewählt worden. Dies hatte die Debatte weiter angefacht über den aktuellen Höhenflug der AfD: In deutschlandweiten Umfragen rangiert sie um die 20 Prozent. Der Landesverfassungsschutz in Thüringen bewertet den dortigen AfD-Landesverband als »gesichert rechtsextrem«, deutschlandweit stuft der Verfassungsschutz die Partei als Verdachtsfall ein.

Loth setzt im Wahlkampf vor allem auf kommunale Themen. Er will die Wirtschaftsförderung und die Ausstattung der Feuerwehren verbessern. Sein Gegenkandidat Naumann will einen AfD-Erfolg wie in Thüringen verhindern. Die Ausgangslage sei insgesamt positiv, er habe sich bereits gegen andere Kandidaten durchgesetzt. Dass es keine Wahlempfehlungen der unterlegenen Bewerber der ersten Runde gibt, findet er in Ordnung. Die Menschen könnten sich ein eigenes Bild machen. dpa

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025

Abkommen

»Trump meinte, die Israelis geraten etwas außer Kontrolle«

Die Vermittler Steve Witkoff und Jared Kushner geben im Interview mit »60 Minutes« spannende Einblicke hinter die Kulissen der Diplomatie

von Sabine Brandes  20.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert

München

Friedman fordert Social-Media-Regulierung als Kinderschutz

Hass sei keine Meinung, sondern pure Gewalt, sagt der Publizist. Er plädiert für strengere Regeln

 10.10.2025

Waffenruhe

»Wir werden neu anfangen, egal, wie schwer es ist«

Im Gazastreifen feiern die Menschen die Aussicht auf ein Ende des Krieges

 09.10.2025

Perspektive

Wir lassen uns nicht brechen – Am Israel Chai! 

Ein Zwischenruf zum 7. Oktober

von Daniel Neumann  06.10.2025

Berlin

Preis für Zivilcourage für Brandenburger Bürgermeisterin

Christine Herntier wird für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus vom »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ausgezeichnet

 01.10.2025

Terror

»Das Einfühlungsvermögen für Juden ist aufgebraucht«

Die Berliner Psychologin Marina Chernivsky zieht eine bittere Bilanz nach dem 7. Oktober

von Franziska Hein  30.09.2025