Judenhass

Adidas: Geld frisst Moral

Adidas-Chef Bjørn Gulden Foto: picture alliance/dpa

Judenhass

Adidas: Geld frisst Moral

Konzern-Chef Gulden nimmt Kanye West mit Blick auf dessen zahlreiche Judenhass-Kommentare in Schutz

 21.09.2023 10:58 Uhr

Der wegen massiv antisemitischer und beleidigender Äußerungen in Verruf geratene Rapper und Designer Kanye West hat Schützenhilfe von unerwarteter Seite erhalten.

Der Vorstandsvorsitzende von Wests ehemaligem Kooperationspartner Adidas, Bjørn Gulden, sagte, er bezweifle, dass der es ernst gemeint habe. »Ich halte Kanye West für einen der kreativsten Menschen der Welt«, betonte Gulden in dem Investorenpodcast »In Good Company«. Er »glaube nicht, dass er ein schlechter Mensch ist. Es kam nur so rüber«, so Gulden.

West, der sich mittlerweile Ye nennt, hatte sich im vergangenen Jahr in mehreren Interviews und Beiträgen in sozialen Netzwerken antisemitisch geäußert, unter anderem in einer kryptisch wirkenden Veröffentlichung auf der Plattform Twitter (heute X) im Oktober 2022, in der er den Tod von »jüdischen Menschen« forderte. Adidas hatte daraufhin die Partnerschaft mit West beendet und dessen Yeezy-Schuhkollektion eingestellt.

Damals hatte das Unternehmen erklärt, dass es »Antisemitismus und jede andere Art von Hassrede nicht duldet«. Wests Kommentare und Aktionen seien zuletzt »inakzeptabel, hasserfüllt und gefährlich« gewesen, »und sie verletzen die Unternehmenswerte der Vielfalt und Integration, des gegenseitigen Respekts und der Fairness«. Seitdem sitzt der Turnschuhhersteller auf einem riesigen Vorrat an unverkauften Yeezy-Sneakern.

Gulden ging in dem Podcast-Gespräch nicht näher darauf ein. Er steht seit Januar an der Adidas-Spitze. Ein Unternehmenssprecher sagte, die Position von Adidas habe sich nicht geändert. Die Beendigung der Partnerschaft mit West sei angemessen gewesen. ap

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