Krebsforschung

Lektüre mit Mehrwert

von Osnat Ramaty

Sollten der Repräsentant und die Freunde der Universität Tel Aviv lediglich Unterhaltungsveranstaltungen durchführen, oder darf auch mal ein ernstes, ja sogar »hartes« Thema als Schwerpunkt gewählt werden? Die Freunde entschieden sich für letzteres und wählten als Thema das Buch Ich wollte mein Leben zurück – Menschen erzählen von ihren Erfahrungen mit Krebs, geschrieben von Bärbel Schäfer und Monika Schuck. Die Autorinnen hatten dafür Gespräche mit krebskranken Menschen geführt.
Dass dieses Thema auf starkes Interesse stößt, fanden auch die beiden Münchner Diana und Paul Tauchner. Der Anwalt und seine Frau luden den Freundeskreis der Universität Tel Aviv sowie persönliche Freunde und Bekannte zu einem Benefizabend mit dieser Thematik als Schwerpunkt in die Räumlichkeiten seiner Anwaltskanzlei.
Paul Tauchner begrüßte als Gastgeber im Namen der Kanzlei die Gäste, die der Einladung gefolgt waren, unter ihnen auch Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Israelitischen Kultusgemeinde München. Die Gäste bekamen an dem Abend nicht nur Wissen und Erfahrungen zum Thema Krebs vermittelt. Sie konnten Bärbel Schäfer und Monika Schuck life erleben und mit ihnen sprechen.
Der historisch interessierte Paul Tauchner erwähnte in seinen einführenden Worten, dass sich in den Räumen der Kanzlei im Haus Siebertstraße 3, in denen die Benefizveranstaltung stattfand, nach 1945 die Büros der amerikanischen Hilfsorganisation Joint (American Jewish Joint Distribution Committee) befanden. Für die jüngeren Teilnehmer war dieser Aspekt der Münchner Nachkriegszeit nur Geschichte, die jetzt ein Stück weit greifbar wurde.
Nach der Vorstellung der beiden Autorinnen Bärbel Schäfer und Monika Schuck sowie der Harfenistin Nora Sander berichtete Tauchner kurz über das Buch, aus dem dann vorgelesen wurde: 38 Patientinnen und Patienten hatten sich dafür den Interviewerinnen gestellt. So verschieden die Reaktionen der Menschen auf ihre Krankheit waren – eines hatten sie gemein: das Bedürfnis nach ehrlichen Gesprächen und Zuwendung.
Sieben dieser Gespräche trugen Bärbel Schäfer und Monika Schuck vor. Patienten verschiedener Altersgruppen und unterschiedlichen Geschlechts kamen dabei zu Wort, unter ihnen auch bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Kunst. Nach der Lesung standen sie dann für Fragen und weiterführende Gespräche mit den Gästen zur Verfügung.
Nora Sander hatte den Abend mit einem Werk von Claude Debussy eingeleitet, dazwischen ließ sie den Anwesenden bei eigenen Werken mit der Sprache der Musik Raum für ihre Gedanken.
Dass das Thema Krebs einer Veranstaltung mit dem Freundeskreis angemessen war, unterstrich abschließend Mati Kranz. Der Repräsentant der Universität Tel Aviv sprach über das dortige Krebszentrum. Dieses ist nicht nur in Israel bekannt, sondern eine international angesehene Institution. Mit seiner Bitte um großzügige Unterstützung stieß Kranz im Freundeskreis auf offne Ohren. Mehr noch: Nach seinem Dank an die Familie Tauchner erklärten sich die Familien Chai und Widmaier als Gastgeber für kommende Benefizaktionen bereit.
Stellvertretend für alle anwesenden Frauen überreichte Kranz Charlotte Knobloch eine Rose. Sie, die auch Vizepräsidentin der Freunde der Universität Tel Aviv in der Bundesrepublik Deutschland ist, ergriff ganz spontan das Wort. Neben ihrer Anerkennung für diesen Abend, der in der Tradition vieler Veranstaltungen für die Universität Tel Aviv stehe, bot auch sie sich im Namen der Münchner Gemeinde als Gastgeberin an. Sie sagte zu, dass eine der nächsten Veranstaltungen zugunsten der Universität Tel Aviv in den Räumlichkeiten des neuen Jüdischen Zentrums am Jakobsplatz stattfinden könne.
Mit guten und anregenden Gesprächen, kulinarischen Köstlichkeiten und Harfenmusik klang ein eindrucksvoller Abend aus.

Berlin/Teheran

Ampel-Politiker sehen keine Anzeichen für Kurswechsel Irans

Das Regime werde seine geopolitische Agenda nicht ändern, sagt Bijan Djir-Sarai (FDP)

 20.05.2024

Rechtsextremismus

Warnung vor Verharmlosung der Reuß-Gruppe

Miro Dittrich spricht von einer konkreten, rechtsterroristischen Bedrohung

von Franziska Hein  20.05.2024

Gesundheit

Rohmilch für Schwangere? Ein Faktencheck

In sozialen Netzwerken verbreitet sich ein Trend: Schwangere werden dazu aufgefordert, für die Gesundheit ihres Kindes unbehandelte Milch zu trinken. Was sagen Experten dazu?

 17.05.2024

Jerusalem

Yad-Vashem-Auszeichnung für Kai Diekmann

Dani Dayan lobte Diekmanns unermüdlichen Einsatz für das Gedenken an den Holocaust und die Mission von Yad Vashem

 15.05.2024

Fußball

Bewegende Begegnungen

Tobias Kaufmann, Direktor Kommunikation der Deutschen Fußball Liga (DFL), reiste mit verschiedenen Fußballvereinen nach Israel. Hier schildert er seine Eindrücke

von Tobias Kaufmann  14.05.2024

Eurovision Song Contest

Nacht in Malmö blieb friedlich

Allerdings gab es mehrere Festnahmen, darunter auch Greta Thunberg

 12.05.2024

Meinung

Die antisemitischen Proteste an der FU Berlin und die Reaktionen von zahlreichen Professoren erinnern an die dunkelste Zeiten der deutschen Geschichte

Dass mehr als 300 Lehrende sich hinter Demonstranten stellen, die antisemitische Schlachtrufe skandieren, Terror verherrlichen und zur Gewalt gegen Juden aufrufen, ist ein Dammbruch

von Philipp Peyman Engel  10.05.2024

London

Sunak kritisiert antiisraelische Proteste beim ESC in Malmö

Einige Szenen am Rande der Demonstrationen seien ungeheuerlich, sagt eine Sprecherin

 10.05.2024

Berlin

Kritik an Unterstützung von anti-israelischen Protesten an Unis

Gegen eine Solidaritätserklärung von Dozenten gibt es nun scharfen Widerspruch

 10.05.2024