soziale medien

Facebook bedauert Löschung

Facebook hat die zwischenzeitliche Löschung einer Videodokumentation über rechte Pöbeleien auf einer Berliner Demonstration bedauert. Das soziale Netzwerk wisse, dass es frustrierend sein kann, wenn solch ein Fehler passiere, erklärte eine Sprecherin in Berlin. »Unsere Reporting-Tools sind dafür entwickelt, Menschen vor Missbrauch, Hassrede und Mobbing zu schützen, und es ist bedauernswert, dass gelegentlich Fehler gemacht werden, wenn solche Reports bearbeitet werden«, fügte sie am Dienstag hinzu. Das Video stehe auf der Facebook-Seite wieder zur Verfügung.

richtlinien Das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) hatte Ende vergangener Woche eine Überreaktion von Facebook beklagt. Das Forum hatte eigenen Angaben zufolge wenige Tage zuvor ein Video in dem sozialen Netzwerk veröffentlicht, wo es am selben Tag Hunderte Male geteilt und mehr als 15.000 Mal angesehen wurde. Dann habe Facebook die Dokumentation allerdings innerhalb von 24 Stunden gelöscht mit der Begründung, es werde gegen die Richtlinien des Netzwerks verstoßen.

Die Vorsitzende des Jüdischen Forums, Lala Süsskind, äußerte sich erfreut, dass das Video wieder zugänglich ist. Sie mahnte aber auch, in der Zukunft müsse sichergestellt werden, »dass zivilgesellschaftliche Initiativen besser vor Falschmeldungen geschützt und in ihrer Arbeit unterstützt werden«.

hitlergruss Auf dem Video hatte das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus Angriffe am Rande eines rechten Aufmarsches durch das Regierungsviertel in Berlin dokumentiert. Bei der Demonstration unter dem Titel »Merkel muss weg« hatten am 30. Juli mehr als 1.000 Teilnehmer gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung protestiert. Bei der Veranstaltung soll unter anderem ein Teilnehmer wegen Zeigens des Hitlergrußes kurzzeitig festgenommen, eine muslimische Familie von Demonstranten verbal attackiert und eine Journalistin körperlich bedrängt worden sein.

Facebook stand in der Vergangenheit des Öfteren wegen eines zu leichtfertigen Umgangs mit Hasskommentaren in der Kritik. So hatte noch im Juli Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) dem sozialen Netzwerk vorgeworfen, schon gegebene Zusagen zu brechen. Das Vorgehen von Facebook bei Hasskommentaren bleibe hinter dem zurück, was in einer gemeinsamen Task Force verabredet worden sei. Die Task Force ist eine Arbeitsgruppe zum Thema Hetze, der das Ministerium, Facebook, Google und Twitter sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen angehören. (epd)

Berlin

Neuer Höchststand: Massiver Anstieg an antisemitischen Straftaten seit 7. Oktober

Der Krieg in Nahost hinterlässt Spuren auch in Deutschland. Das zeigen neue Zahlen zur politisch motivierten Kriminalität. Hassvergehen nehmen zu, während sich ein anderes Thema fast erledigt hat

von Martina Herzog  21.05.2024

Nahost

Amal Clooney, Karim Khan und der Missbrauch des Rechts für israelfeindliche Zwecke

Auf Bitten des Chefanklägers wurde die Anwältin Teil einer »Expertengruppe«

 21.05.2024

Todesurteil

Iran will jungen Juden hinrichten

Arvin Ghahremani verteidigt sich gegen Angreifer. Dafür soll er nun sterben

 21.05.2024

Berlin/Teheran

Tod des Schlächters von Teheran: Scholz spricht der Regierung in Teheran sein Beileid aus

Irans Präsident kam bei einem Absturz ums Leben

 21.05.2024

EU

Eklat um abscheuliche SS-Äußerungen von Maximilian Krah – Le Pen bricht mit der AfD

Frankreichs Rechtsnationale stören sich seit Monaten an Aussagen der AfD, mit der sie in Europa zusammenarbeiten. Nun haben die Franzosen wohl ein Machtwort gesprochen

von Rachel Boßmeyer  21.05.2024

Pro & Contra

Sollten wir die Bilder des Terrors vom 7. Oktober zeigen?

Zwei Meinungen zur Debatte

von Marco Limberg, Sharon Adler  21.05.2024

Berlin

Beratungsstellen rechnen mit mehr rechtsextremen Attacken auf Politiker

Der Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke sei nur die »Spitze des Eisberges«, sagt Judith Porath

 21.05.2024

Meinung

Gefühlte Wahrheiten

Das Kalkül der Terrortruppe Hamas ist aufgegangen

von Canan Topçu  21.05.2024

Kommentar

Staatsräson: Jetzt gilt es!

Die Anträge auf Haftbefehle gegen Benjamin Netanjahu und Yoav Gallant sind völlig inakzeptabel

von Volker Beck  21.05.2024