Reaktionen

»Zutiefst erschreckend«

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Thomas Lohnes/Zentralrat der Juden

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich tief bestürzt über den Anschlag in Pittsburgh geäußert und trauert mit den Opfern. »Der antisemitische Anschlag in der Synagoge von Pittsburgh, bei dem elf Menschen umgebracht und viele verletzt wurden, ist zutiefst erschreckend«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster.

»Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Angehörigen«, so Schuster weiter. »Das Attentat zeigt, wohin ein Klima des Hasses führen kann. Ich hoffe, dass die amerikanische Gesellschaft jetzt zusammensteht.«

Schüsse Am Samstag hatte ein bewaffneter Mann in der »Tree of Life«-Synagoge in Pittsburgh im US-Staat Pennsylvania das Feuer eröffnet. Elf Menschen wurden dort durch die Schüsse getötet. Sechs Personen wurden nach Auskunft der Behörden verletzt, darunter vier Polizisten. Der mutmaßliche Täter, Robert Bowers (46), wurde festgenommen.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, äußerte nach dem Attentat in Pittsburgh »Trauer und Entsetzen«. Den Opfern und ihren Angehörigen sprach er seine Anteilnahme aus. In einer ersten Reaktion nach dem Attentat forderte Klein mehr internationale Anstrengungen gegen Judenhass.

»Pittsburgh zeigt, dass der Kampf gegen Antisemitismus eine Aufgabe ist, die sich leider in vielen Ländern stellt«, erklärte Klein am Sonntag in Berlin. Er müsse daher auf internationaler Ebene angegangen werden. »Deutschland hat dabei eine besondere Verpflichtung«, betonte Klein.

Strategien Klein kündigte zudem an, gemeinsam mit amerikanischen und europäischen Partnern nach Strategien zu suchen, um Antisemitismus konsequent zu bekämpfen. »Ich fordere heute insbesondere die österreichische EU-Ratspräsidentschaft auf, hier ein sichtbares Zeichen für die Sicherheit jüdischer Einrichtungen zu setzen, über die wir in der EU gerade beraten«, sagte Klein.

Unterdessen wandte sich die Allgemeine Rabbinerkonferenz in Deutschland mit einem Kondolenzschreiben an die von dem Attentat erschütterte Synagogengemeinde in Pittsburgh. Mit Trauer und Sorge habe man von den vielen Opfern erfahren, heißt es in dem am Sonntag veröffentlichten Brief der Allgemeinen Rabbinerkonferenz.

»80 Jahre nach den Novemberpogromen 1938 in Nazi-Deutschland, der sogenannten Kristallnacht, müssen wir heute über die Auswirkungen von Vorurteilen, Hassreden und Gewalt nachdenken«, schreibt der Vorsitzende Henry G. Brandt darin. »Auch wenn es nach diesem tödlichen Angriff keinen unmittelbaren Trost gibt, rufen wir zur Einheit bei der Bekämpfung der weltweit immer heftiger werdenden Epidemie des Antisemitismus auf«, heißt es in dem Brief weiter. ja/epd

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Frankfurt am Main

Rabbinerin: Zentralrat hat Öffnung des Judentums begleitet

Elisa Klapheck spricht in Zusammenhang mit der jüdischen Dachorganisation von einer »Stimme, die auf höchster politischer Ebene ernst genommen wird«

 11.07.2025

Maccabiah

Zusammen sportlich

Trotz der Verschiebung der Spiele auf 2026 überwog auf dem Pre-Camp in Berlin Optimismus

von Frank Toebs  10.07.2025

Street Food Festival

Sich einmal um die Welt essen

Tausende besuchten das Fest im Hof der Synagoge Oranienburger Straße in Berlin

von Helmut Kuhn  10.07.2025

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025

Essen

Vier Tage durch die Stadt

Der Verein Kibbuz Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung führte 20 Jugendliche einer Gesamtschule an jüdische Orte. Die Reaktionen überraschten den Projektleiter

von Stefan Laurin  09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025