Halle

»Wir lassen uns nicht unterkriegen«

Die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Halle Foto: dpa

Halle

»Wir lassen uns nicht unterkriegen«

Knapp ein Jahr nach dem antisemitischen Terroranschlag hat sich Jüdische Gemeinde zum Jom-Kippur-Gottesdienst getroffen

 28.09.2020 21:03 Uhr

Knapp ein Jahr nach dem antisemitischen Terroranschlag in Halle hat sich heute die Jüdische Gemeinde zum Jom-Kippur-Gottesdienst getroffen. Dabei gedachten die Beter auch der Opfer des Anschlags vom 9. Oktober 2019. Ein Attentäter hatte damals zwei Menschen erschossen und mehrere Menschen schwer verletzt.

Auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) war bei der Zeremonie der Jüdischen Gemeinde in Halle dabei. Er appellierte an alle Menschen, zusammenzustehen, solidarisch zu sein und hochachtungsvoll miteinander umzugehen.

»Wir lassen uns nicht unterkriegen.«

Max Privorozki, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Halle

Wegen der Coronavirus-Pandemie feierte die Gemeinde in diesem Jahr nicht in der Synagoge, sondern aus Platzgründen in einem größeren Raum. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Halle, Max Privorozki, hatte vorab betont, dass sich die Gemeinde trotz der traumatischen Erlebnisse nicht von dem Attentat unterkriegen lassen wird.

ZEICHEN So sind am 9. Oktober dieses Jahres Veranstaltungen in Halle geplant, mit denen auch das Land und die Menschen in der rund 240.000 Einwohner zählenden Stadt nach Angaben der Organisatoren ein deutliches Zeichen im Kampf gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus setzen wollen.

2019 hatte der schwer bewaffnete Rechtsextremist Stephan B. an Jom Kippur versucht, die Synagoge in Halle zu stürmen und ein Massaker unter den 52 Beterm anzurichten. Als ihm dies nicht gelang, erschoss er eine Passantin und in einem Dönerimbiss einen 20 Jahre alten Gast.

Auf seiner Flucht verletzte der Deutsche mehrere Menschen teils sehr schwer. Gegen ihn läuft am Oberlandesgericht Naumburg der Prozess. dpa/ja

Begegnung

Yotams Haus

Bei »Resilience Through Music« in Berlin erzählte Tuval Haim aus dem Leben seines Bruders, des Schlagzeugers Yotam, der am 7. Oktober 2023 aus Kfar Aza entführt wurde

von Katrin Richter  12.05.2025

Berlin

Margot Friedländer wird auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beerdigt

Das nichtöffentliche Begräbnis ist für Donnerstag geplant

 12.05.2025

Margot Friedländer

Holocaust-Überlebende war Stimme gegen das Vergessen

Gegen das Vergessen - Margot Friedländer überlebte das Grauen des Holocausts und hat dazu nie geschwiegen. Als eine der letzten Stimmen für die Erinnerung ist sie nun im Alter von 103 Jahren gestorben

von Leticia Witte  12.05.2025

Berlin

Kondolenzbuch für Margot Friedländer im Roten Rathaus

Die Holocaust-Überlebende wird nach ihrem Tod geehrt

 12.05.2025

Nachruf

Danke, liebe Frau Friedländer!

Die Schoa-Überlebende tanzte mit dem Regierenden Bürgermeister, sprach jungen Menschen Mut zu und war auf etlichen Terminen anzutreffen. Unsere Redakteurin lässt einige Begegnungen Revue passieren

von Christine Schmitt  11.05.2025

Umfrage

Zwischen Skepsis und Hoffnung

Wie erlebten Jüdinnen und Juden die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem vor 60 Jahren? Wir haben uns umgehört

von Christine Schmitt  11.05.2025

Reaktionen

»Ihr Vermächtnis ist Mahnung und Verpflichtung«

Der Tod der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer ist in Politik und Gesellschaft mit großer Trauer aufgenommen worden

 11.05.2025

Porträt der Woche

Der Motorenflüsterer

Shaul Yaakoby ist Israeli und entwickelt einen neuen Antrieb für Fahrzeuge

von Lorenz Hartwig  11.05.2025

Trauer

Margot Friedländer wird in Berlin beigesetzt

Die Zeitzeugin und Ehrenbürgerin der Stadt starb am Freitag mit 103 Jahren in Berlin

 10.05.2025